SARKE - Viige Urh
Mehr über Sarke
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Indie Recordings
- Release:
- 13.10.2017
- Viige Urh
- Dagger Entombed
- Age Of Sail
- Upir
- Jutul
- Punishment To Confessions
- Knifehall
- Evolution And Fate
Dreckig und doch irgendwie anders: SARKE geht einen Schritt weiter
Die Theorie, dass Black Metal dreckig, bestialisch, gemein und einfach fies klingen muss, haben Cronos und Co. schon in den frühen 80ern aufgestellt. Doch der Tradition von VENOM und CELTIC FROST folgen heute nur noch geringe Teile der Szene, und die wenigen Truppen, die in der Rumpelkammer immer noch ihr Heil suchen, können nur selten jenes Kultlevel erreichen, das man sich eigentlich von ihnen wünschen würde.
Eine der wenigen Ausnahmen in diesem Segment sind die Norweger von SARKE, die beharrlich und vor allem beständig an neuem Material arbeiten, dabei trotz der beschriebenen Basisnähe immerzu erfinderisch auftreten und auch nun wieder eine Platte aus der Taufe gehoben haben, die neben den bekannten schmutzigen Midtempo-Grooves viele interessante Wesensmerkmale hinzuaddieren, die ihr neues Album mal wieder extrem spannend machen.
Denn der Wechsel aus stampfenden Riffs und sehr dynamisch ausgearbeiteten bombastischen Kontrasten ist auf "Viige Urh" so stark wie auf keinem vorherigen SARKE-Album, und auch wenn Frontmann Nocturno Culto immer wieder diabolisch ins Mikro brüllt und die Authentizität des Sounds alleine schon mit seiner Präsenz sicherstellt, sind die acht Songs vielfältiger als alles, was die Nordeuropäer bislang aufgenommen haben. Ein Schlüssel ist dabei sicherlich der wiederkehrende weibliche Gesang, für den die finnische Gastsängerin Lena Fløitmoen verantwortlich zeichnet. Die junge Dame hat ein immenses Volumen und kombiniert den teuflischen Output mit kraftvollen, melodischen Beiträgen, die manchmal fast schon cineastisch daherkommen. Und dieses Kontrastprogramm ist man von SARKE weder in dieser Form gewohnt, noch hätte man der Band zugetraut, sich auf diesem Terrain so souverän und trotzdem authentisch zu behaupten. Songs wie 'Age Of Sail' und 'Jutul' bereichern den musikalischen Kosmos der Band jedenfalls enorm, ohne sich in irgendeiner Form klar abgrenzen zu müssen. Und da typisches SARKE-Material wie 'Dagger Entombed' und 'Knifehall' daneben problemlos bestehen kann, ist man schnell gewillt, mal wieder den Hut vor diesem norwegischen Original zu ziehen.
Denn anders als bei DARKTHRONE kann Nocturno Culto hier mit dem Mut zur Veränderung noch einmal Akzente setzen und Entwicklungsschritte forcieren, die sich wunderbar dem Gesamtsound seiner Zweitband angliedern. "Viige Urh" ist sehr vertraut und stellenweise doch ganz anders - und diese Mischung aus lebendigem Purismus und mutiger Erneuerung steht SARKE erstaunlich gut zu Gesicht. Starkes Album!
Anspieltipps: Knifehall, Jutul, Age Of Sail
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes