SARPEDON - Anomic Nation
Mehr über Sarpedon
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 4.50
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 05.12.2014
- Anomic Nation
- The Lusk Letter
- The Claustrophober
- Dead Birds
- A Seed Of Evil
- The Carnival
- My Mysteries Unwind - Part I
- My Mysteries Unwind - Part II
Die nächste Band, die über ihre Ansprüche stolpert.
Vor knapp zehn Jahren aus der Taufe gehoben ist SARPEDON nach dem Release ihrer beiden Demos irgendwie stehen geblieben. Dass die Band nach sechs Jahren Studiopause und Plattenvertrag im Rücken nun wieder auf der Bildfläche auftaucht, ist also nicht zwingend logisch, zumal die Argumente, die die Norweger ins Rennen geschickt haben, nicht wirklich ausdrucksstark genug sind, als dass man direkt den nötigen Support verdient hätte. Doch der Reihe nach...
"Anomic Nation" heißt der erste vollständige Silberling der Kapelle aus Oslo, und er ist eine arg verschachtelte Wundertüte voller Theatralik und anderer Unwegbarkeiten. Die Skandinavier, deren Bandstamm vorwiegend aus der extremeren Szene stammt, wollen auf Teufel komm raus ein Kunstwerk erschaffen und blähen die acht Kompositionen gerne mal künstlich auf, ohne dabei den jeweiligen Song ernsthaft im Auge zu behalten. Viele Fragmente entwickeln ein Eigenleben und fristen ein zielloses Dasein, und auch wenn die Band um melodische, einprägsame Versatzstücke bemüht ist, gelingt es nicht, die vorgesehenen Inhalte in den Arrangements kompakt und nachvollziehbar zu bündeln. Gerade zur Mitte von "Anomic Nation" ist der Flow der Songs doch sehr, sehr lahm, weil die Dramaturgie der progressiven Stränge nicht greift. Aber auch im Schlussabschnitt kann das zweiteilige 'My Mysteries Unwind' den Karren nicht aus dem Dreck ziehen, weil sich die schiere Belanglosigkeit des Materials auch hier wie ein roter Faden durch die Songs zieht.
Schlussendlich ist die Attitüde mit 'alles kann, nichts muss' gut beschrieben, das Ergebnis aber dementsprechend auch eine Konsequenz aus der ausbleibenden Zielstrebigkeit der Norweger. "Anomic Nation" verdient daher leider den Stempel eines verzichtbaren Werkes. Und dabei sollte nach langem Ringen um die eigene Existenz jetzt erst alles richtig losgehen bei SARPEDON.
Anspieltipp: Anomic Nation
- Note:
- 4.50
- Redakteur:
- Björn Backes