SARS - Nothing Hurts Quite Like Life
Mehr über Sars
- Genre:
- Hardcore
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Time To Kill Records
- Release:
- 12.07.2024
- So Cold
- Stench Of Profit
- Nothing Hurts Quite Like Life
- Away From My Mind
- Solstice
- Blightbearer
- Bitter Soil
- Not For The Violence
- It Still Hurts
- Gray
Kompletter Abriss!
Finnischer Hardcore ist und bleibt eine Spezialdisziplin, die nicht zuletzt wegen ihrer unbändigen Aggression von kaum einer anderen Nation so intensiv dargeboten wird wie von Künstlern aus dem Land der tausend Seen. Was nun wie ein Affont gegen die internationale Szene klingen könnte, ist letzten Endes nur eine nüchterne Feststellung, weil es einfach immer wieder gute Beispiele dafür gibt, wie sich die Finnen in ihrer Brachialität noch einmal anders definieren, Screamo-Parts und Grindcore-Elemente einbauen und vor allem im Rausch der Geschwindigkeit eine erfrischende Andersartigkeit ausstrahlen, die man nicht zuletzt bei international anerkannten Acts wie ENDSTAND schon häufiger zu hören bekommen hat.
Nach deren Erfolg sollten die Jungs von SARS definitiv auch streben, denn in Sachen potenzierter Energie ist die Truppe auf ihrem neuen Silberling schon ganz nah dran an den heimischen Underground-Legenden. Nicht nur, dass die Darbietung an den Vocals einfach nur unmenschlich krass ist und Frontmann Antti Honkanen sicherlich eine Menge Arbeit gehabt haben dürfte, die ganzen Reißnägel nach dem Studiobesuch wieder aus seiner Luftröhre zu befreien. Auch was die jederzeit extreme Mischung aus räudigen Doom-Riffs, brutalen Hardcoren-Grooves und thrashigen Vollgasattacken angeht, ist SARS auf dem Full-Length-Debüt definitiv schon richtig gut in der Spur und darüber hinaus auch offenbar bereit, in Kürze die Bühnen abzureißen. Denn nichts anderes ist "Nothing Hurts Quite Like Life", ein absoluter Abriss, verdammt vielseitig aufgestellt und mit einer Dynamik ausgestattet, die diesen nihilistischen, provokanten Unteron, den das Album mitbringt, noch einmal deutlich verstärkt.
Jeder Song ist eine fokussierte Attacke, jeder Break der Auftakt einer neuen Offensive und jede einzelne Note, die Honkanen ausspuckt, mit so viel Gift und Galle besetzt, dass man nach einem Durchgang von "Nothing Hurts Quite Like Life" womöglich sogar bereit wäre, mit der aufgesogenen Energie eine ordentliche private Zerstörungsorgie abzureißen - natürlich nur im augenzwinkernden übertragenen Sinne. Hier brodelt es, hier kocht es, und hier steckt eine Menge Leben drin. SARS ehrt den finnischen Hardcore mit einem weiteren Highlight und führt damit erfolgreich eine langjährige Tradition fort.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes