SATAN - Songs In Crimson
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/24
Mehr über Satan
- Genre:
- NWoBHM
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Metal Blade
- Release:
- 13.09.2024
- Frantic Zero
- Era (The Day Will Come)
- Whore Of Babylon
- Sacramental Rites
- Martyrdom
- Turn The Tide
- Captives
- Curse In Disguise
- Truth Bullet
- Deadly Crimson
Was kann es besseres geben als ein neues SATAN-Album an einem Freitag, den 13.? Genau! Nichts!
Ein neues Album meiner Helden von SATAN! Knappe zwei Jahre nach dem erstklassigen "Earth Infernal" haut die Band mit "Songs In Crimson" bereits ihr nächstes Album raus. In der Zwischezeit hat Russ Tippins mit seiner anderen Band TANITH das wundervolle Werk "Voyage" eingespielt und mit dieser Band eine Tour absolviert. Da mag man die bange Frage stellen, ob sich so ein Schnellschuss negativ auf das Songmaterial auswirkt. Die äußeren Umstände sind erstmal wieder allesamt gewohnt positiv. Wir haben ein Eliran-Kantor-Artwork mit dem Judge auf dem Cover und der Albumtitel verspricht purpurfarbene Notenfolgen der Extraklasse.
Das vorab ausgekoppelte 'Turn The Tide', welches mit einem ungewöhnlichen Videoclip ausgestattet ist, konnte mit gewohnt feurigem Gitarrenspiel und den ebenso gewohnt eingängigen Melodien sehr gefallen. Allerdings zeichnet sich dieser Song auch durch eine Portion mehr Härte aus. Vielleicht ist es aber auch ein falscher Eindruck, da die Nummer ziemlich gradlinig und schnörkelfrei auf den Punkt kommt. Lege ich nun das Album ein, so starten die Jungs mit 'Frantic Zero' ziemlich grantig. Erneut spielen Steve und Russ eher hinter- denn nebeneinander, was in meinen Ohren immer einen wunderbaren Drive und den Eindruck nach mehr Gitarren erzeugt. Das Hauptriff ist eindrucksvoll hektisch und sogar Sean Taylor scheint es während dieser Nummer sehr eilig zu haben. Mir fehlt ein kleines bisschen der immer pumpende Bass von Graeme English, aber das ist Nörgeln auf hohem Niveau. Das nachfolgende 'Era (The Day Will Come)' ist dann ähnlich zügig, hat aber allein durch Russ' markante Backing Vocals eine TANITH-Schlagseite, die mir natürlich sehr zusagt. Hier kommt auch endlich Mister Englishs Tieftöner während der wunderbaren Gitarrenduelle in der Mitte des Songs zum Tragen. 'Whore Of Babylon' wird dann auf kommenden Konzerten garantiert ein absoluter Publikumsliebling, denn ich höre in der Mitte dieser ohrwurmigen Nummer schon jetzt ein paar Hundert Stimmen mitsingen! Klassiker-Alarm!
'Martyrdom' ist mein momentaner Favorit der Scheibe. Hier ist die Melodieführung von Ausnahmesänger Brian Ross so mitreißend, dass ich schon beim ersten Durchlauf an dieser Stelle die Wiederholungstaste drücken musste. Die sich schlängelnde Gitarrenfigur, die mich ein kleines bisschen an alte Guardian-Zeiten erinnert ('Oppression'!), reicht eigentlich schon, um mich in komplette Ekstase zu versetzen. Dazu kommt dann aber auch hier wieder eine Gesangsleistung, die mich völlig in den Bann zieht. Es ist schier unglaublich, wo der Mann noch so ein Volumen her zaubert. Cruel Magic, I guess? Die ausgekoppelte Single 'Turn The Tide' hatte ich eingangs schon am Wickel, sodass ich gleich zu 'Captives' springen kann. Das ist noch so eine wieselflinke Nummer, die unwillkürlich satanische Glückhormone ausschüttet. 'Curse In Disguise' ist dann etwas gemäßigter und arbeitet nur Zwischendurch mal mit höherem Tempo. Dafür haben wir hier aber wieder alle (!) drei Saiteninstrumente in Hochform auf den Ohren. Es wird fröhlich duelliert, der Bass zaubert feinste Linien aufs Parkett und auch rhythmisch geht es ziemlich schräg zu Sache. Insgesamt wohl der abgefahrenste Song des Albums und daher auch bei mir weit vorn im Ranking. Mit 'Truth Bullet' geht es dann hart und kraftvoll dem Ende entgegen. Der hackende Beat setzt sich sofort im Kleinhirn fest und die gewohnt coolen Gitarrenlicks, die immer wieder eingestreut werden, lockern diese eher gradlinige Nummer wunderbar auf.
Wieviele Ohrwürmer passen auf eine Scheibe? Offenbar noch einer mehr, denn der Quasi-Titelsong 'Deadly Crimson' ist ein weiterer. Getragener im Tempo, sorgt hier vor allem Brians' Gesang für stramm stehende Ohrmuscheln. Der Schlangenbeschwörer-Sound der Gitarren, den ich ja seit Urzeiten so schätze kommt auch hier wieder ganz besonders gut zu Geltung. Ein grandioser Abschluss eines grandiosen Albums!
Note? Ernsthaft?
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Holger Andrae