SATANIC NORTH - Satanic North
Mehr über Satanic North
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Reaper Entertainment
- Release:
- 19.04.2024
- War
- Arise
- Village
- Hatred And Blasphemy
- Four Demons
- Behind The Inverted Cross
- Vultures
- Wolf
- Kohti Kuolemaa
- Satanic North
Grüße aus dem satanischen Norden!
Als ich erfahren habe, dass sich zwei altbekannte Metal-Größen namens Petri Lindroos (ENSIFERUM, WARMEN), hier unter dem Pseudonym "Iit Caprae" (Bass, backing Vocals) aktiv, und Janne Parviainen (ENSIFERUM), der hier als "Abyssir" (Drums) in Erscheinung tritt, eine unheilige Allianz geschlossen haben um der Welt satanischen, kalten Black Metal zu bescheren, war ich natürlich direkt angetan und beschloss sofort, mir das ganze zur Brust zu nehmen. Zu den beiden bereits genannten Musikern gesellen sich zwei weitere Mitstreiter: "Von Occult" (Vocals) und "Skomorokh" (Gitarre). Unter dem unheilvollen Namen SATANIC NORTH serviert uns die Truppe Black Metal im skandinavischen Gewand im Stil der 90er Jahre. Dies wird allein schon durch die Aufmachung bzw. die Präsentation mehr als deutlich, wenn man Bandname, Logo und das schwarz-weiße Coverartwork betrachtet, welches übrigens von Samuli Ponsimaa (Gitarrist und Grafiker bei FINNTROLL) entworfen wurde.
Doch nun zur wichtigsten Frage: Klingt das ganze denn auch wirklich nach skandinavischem 90er Jahre Black Metal?
Ich würde behaupten: von der Machart und vom musikalischen Output her auf jeden Fall. Soundtechnisch klingt das Resultat allerdings eher modern, relativ glatt, man könnte fast sagen: zeitgemäß. Kurz gesagt: musiktechnisch 90er, Soundtechnisch modern, unserer jetzigen Zeit entsprechend. Oder, um es anschaulicher zu machen: Man stelle sich alte IMMORTAL-Sachen oder auch früheres DARK FUNERAL-Material mit heutiger Produktion vor.
Eröffnet wird das zehn Titel starke Werk von 'War', rasend, schnell, nach vorne preschend. Hier wird direkt klar, mit was man es zu tun bekommt: Gnadenlos bahnt sich das dargebotene seinen Weg ins Gehör, genau wie bei Titel Nummer zwei 'Arise': Die Snaredrum wird größtenteils schön verprügelt, sägende Riffs und herrliches Gekeife stehen hier auf der Tagesordnung. Während es bei ‘Village’ zuerst etwas zurückhaltender zur Sache geht, um im weiteren Verlauf wieder Gas zu geben, werden bei 'Hatred And Blasphemy' wunderschön finstere Töne angeschlagen, um dem Gehörnten gebürtig zu huldigen, so wie sich das für alten Black Metal gehört.
'Four Demons' hat beinahe, zumindest stellenweise, etwas Hymnisches an sich, und es kommt sogar ein klein wenig Epik auf, wenn man das an der Stelle so nennen darf. Generell werden hier sehr geschickt Brutalität und Kälte mit Melodie verbunden.
Der darauffolgende Titel 'Behind The Inverted Cross' klingt von vorne bis hinten komplett nach 90er Jahre Black Metal; hier wird eine richtige schwarzmetallische Breitseite abgefeuert. Jedem Liebhaber des Genres dürfte dieser Titel ein finsteres Lächeln auf die Lippen zaubern.
Und nicht nur für ein finsteres Lächeln, auch für Gänsehaut-Momente sorgt der satanische Norden: Mit dem absolut genialen Titel Nummer acht, 'Wolf' . Neben Windgeräuschen, Geigenintro und abschließendem Wolfsgeheul, zeichnet sich der Track durch ein wahnsinns Gitarrenriff und eine teuflisch gute Bassline aus! Und zum gebührenden Abschluss sei auch der Titeltrack 'Satanic North' erwähnt, welcher sich als echte Blackened-Thrash-Nummer erweist - genial! Es wird thrashig abgerifft, die Melodie ist einfach klasse und dazu noch ein Solo vom Feinsten. Wenn das mal kein gutes Finale ist!
Zusammengefasst: Skandinavische 90er Black-Metal-Attitüde trifft auf eine saubere, glatte und moderne Produktion: Blastbeats, Gekeife, pfeilschnelles Gitarrengeschredder und satanitische und okkulte Lyrics werden dem Zuhörer geboten. Grundsolides Songmaterial mit ein paar tollen Ausbrüchen, die man als Highlights bezeichnen kann. Nicht weltbewegend, nichts neu erfunden, alte schwarzmetallische Formeln modern verpackt. Ich denke der Gehörnte dürfte mit diesem Debüt zufrieden sein.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Kevin Kleine