SATANIC SURFERS - Going Nowhere Fast
Mehr über Satanic Surfers
- Genre:
- Punk
- Label:
- Burning Heart / SPV
- Release:
- 08.01.2003
- Intro
- Warp out Words
- Wishing You Were Here
- What Ever
- Blissfully Ignorant
- The Ballad of Gonzo Babbleshit...
- Out of Touch
- Discontent
- Big Bad Wolf
- Institutionalised Murder
- That Song
- Lean Onto You
- Traditional Security
- Outro (Sold My Soul for Rock 'n' Roll)
- Evil (Hidden Track)
Direkt, melodisch und sehr schnell gespielten Punkrock bis zum Abwinken gibt’s auf dem plakativ betitelten Album "Going Nowhere Fast" der SATANIC SURFERS.
Mit missionierendem Satanismus (falls der Bandname nicht - wovon ich eher ausgehe - ohnehin reine Lautmalerei ist), haben die Jungs allerdings so gar nichts am Hut. Vielmehr drehen sich ihre zunächst im Kleinen politischen, mal selbst- und mal sozialkritischen Texte eher um Themen wie die Macht der Wirtschaftsbosse ('The Ballad of Gonzo Babbleshit ...'), Massentierhaltung ('Institutionalized Murder'), die Idiotie der Abgestumpften ('Blissfully Ignorant'), um die durchaus ambivalente Wirkung von Protestsongs ('That Song'), um persönliche Solidarität ('Lean Onto You'), Frauenemanzipation im Allgemeinen ('Traditional Security') oder auch um die eigenen Schwierigkeiten, in angstbehafteten Zeiten selbst noch den Arsch hochzukriegen, um wenigstens im direkten Umfeld die Dinge noch zum Guten wenden zu können ('Big Bad Wolf'). Ehrlicher Zorn, aber auch eine gehörige Portion Optimus sprechen aus diesen Songs.
Auf der musikalischen Seit schließen sich vierzehn Krachertracks vollkommen nahtlos aneinander an. Alle bieten sie druckvollen, melodiösen Punkrock:
Die Jungs setzen auf Geschwindigkeit, Lautstärke und einen krass-metallischen Klang, der von Schlagzeug und strömenden Gitarrenriffen bestimmt wird. Diese gehen auf kürzestem Weg nach vorne, während der darin fast untergehende Gesang sie mit beinahe hymnischer Ausdruckskraft um einige beseelt gesungene Melodien ergänzt.
So entsteht eine ziemlich hohe Spannung, die sich aufgrund des sehr offensiven bis aggressiven Charakters der Musik aber sogleich blitzattackenmäßig entladen kann – spätestens im Gitarrensolo, welches eigentlich ein Instrumentensolo ist, denn das Schlagzeug knüppelt währenddessen meist genauso schnell weiter wie gehabt – als säße ein Berserker hinter der Schießbude!
Dementsprechend kurz fallen die durchweg arschtretenden Songs denn auch aus – im Schnitt unter zwei Minuten. Mit 26:33 Minuten Gesamtspielzeit wird man (mittlerweile bei einschlägigen Internetversandhäusern bereits für unter acht Ocken) trotzdem recht gut bedient; und die Jungs schaffen es tatsächlich, in diesen Kürztwerken noch komplette Texte mit Strophen und Refrains reinzupacken - beachtlich.
Als Rausschmeißer nach all der hektischen Dauerfeuerhochgeschwindigkeitsmelodieberieselung gibt es noch einen relaxt groovenden Hidden Track, der entfernt an einen Tarantinostreifen erinnert.
Wer kompromisslos harten, schnellen Punk, wie ihn zum Beispiel LAGWAGON spielen (aber gern auch härter), mag, wird hier also bestens bedient - und bekommt sozialkritische Texte obendrauf.
Zu bemängeln bleibt einzig die für meinen Geschmack zu blecherne Klangqualität der Aussteuerung: Das sorgt zwar für authentische Härte, bringt aber auch meine Ohren gehörig zum Läuten. Die SATANIC SURFERS biedern sich jedenfalls nicht als radiotaugliche Popband an, sondern zeigen, dass eingängig bissig-melodischer Punk eben anders zu klingen hat als das langweilige Gewichse der Funpunk-Fraktion um GOOD CHARLOTTE.
Anspieltipps: Wishing You Were Here, Big Bad Wolf, Lean Onto You, Traditional Security
- Redakteur:
- Eike Schmitz