SATAN'S HOST - Celebration - For The Love Of Satan
Auch im Soundcheck: Soundcheck 12/2011
Mehr über Satan's Host
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Moribund Records
- Release:
- 29.11.2011
- For The Love Of Satan
- Hell Fire
- Metal From Hell
- Witches Return
- Cauldron Of The Ancients
- Nightside Of Eden
- Ecliptic Equinox
- H.E.L.L.
- Satanic Grimoire
- The Cursing: Vampyric Evil-Eye
- Dark Priest - Lord Ahriman
- Convictions
Die Colorado-Metaller beweisen noch im selben Jahr, dass "By The Hands Of The Devil" keine Eintagsfliege war.
Nachdem die Recken von SATAN'S HOST mit ihrem noch taufrischen aktuellen Studioalbum "By The Hands Of The Devil" in der Szene und auch in unserer Redaktion sehr eindrucksvoll abräumen und den Mai-Soundcheck fast gewinnen konnten, sind die vier Herren aus Colorado auch schon mit einem neuen Werk am Start. Kein reguläres Studioscheibchen dieses Mal, sondern ein besonderes Album zur Feier des fünfundzwanzigsten Jahrtages der Veröffentlichung des Kultalbums "Metal From Hell". Dazu machten Patrick Evil und seine Mitstreiter einen ausgiebigen Kassensturz und kramten insgesamt zehn Stücke aus der gesamten Bandgeschichte zusammen, die in zeitgemäßem und störungsfreiem Klanggewand und natürlich allesamt durch Leviathan Thisirens Stimme veredelt, eine Frischzellenkur erfahren haben und nun in neuem Glanz erstrahlen.
Also ob diese Runderneuerung nicht schon Kaufanreiz genug wäre, gibt es aber auch noch zwei gänzlich neue Stücke, welche die bereits erbauliche Vergangenheitsbewältigung standesgemäß einrahmen. So wird die "Festplatte" vom Titelstück 'For The Love Of Satan' eingeleitet, welches sich als finsterer, zäher Groover mit extrem fiesem Gesang präsentiert, der durchaus auch auf "By The Hands Of The Devil" hätte stehen können, ohne dort eine schlechte Figur abzugeben. Dann kommen mit 'Hell Fire' und dem Titelstück zwei echte Klassiker von der "Metal From Hell" (1986), und mit 'Witches' Return' vom unveröffentlich gebliebenen Nachfolger "Midnight Wind" (1987) ein weiterer Überflieger aus der klassischen Ära der Band. Im Gegensatz zu den viel gescholtenen klanglichen Qualitäten der Originale, die vielen den Hörgenuss verleideten, bleibt hier weder klanglich noch in sonst einer Form ein Wünschlein offen. Das ist perfekter, klassischer, okkulter US-Heavy-Metal der allerfeinsten Art.
Spannend ist jedoch auch der Block mit den folgenden sieben Stücken, die allesamt in den Jahren 1999 bis 2010 entstanden sind. Somit in der Phase, als Harry Conklin nicht zur Band gehörte und sich Patrick Evil mit dem growlenden Sänger L.C.F. Elixir in extremmetallischere Dimensionen vorwagte. Das hört man den Stücken natürlich auch heute noch an, sind sie doch stärker auf Blasts und alles zerschrotende Gitarren ausgelegt, als die drei Stücke davor. Auch Harry selbst greift hier teilweise zu harscheren Shouts, als man dies von seinen anderen Bands gewohnt war, doch im Großen und Ganzen thront auch hier seine Stimme höchst erhaben und glockenhell über allem anderen. Gerade bei 'Nightside Of Eden' schwingt sogar eine JAG-PANZER-Note mit, die man in der Originalaufnahme vom 2000er-Album "Archidoxes of Evil" niemals vermutet hätte. Auch das mörderisch groovende 'Ecliptic Equinox' ist ein ganz großer Ohrenöffner. In diesem Lichte ist dann auch der abschließende neue Song 'Conviction' zu sehen, der das Album flott, hackend, fies und doch melodisch und erhaben beendet.
Alles in allem ist SATAN'S HOST mit "Celebration" das Ausrufezeichen gelungen, das ich hinter meiner Euphorie bezüglich "By The Hands Of The Devil" sehen wollte: Die Band ist tatsächlich gewillt, die Synthese aus extremem Metal und klassischem US-Metal in völlig einzigartiger Weise und auf höchstem Niveau weiter zu führen, und sie macht eben nicht das Retro-Spielchen, das viele befürchtet haben. Es wird nicht nur versucht, 2011 an die Werke von 1986/1987 anzuknüpfen, sondern die Herren aus Colorado stehen auch im Reunion-Line-up für die ganze Geschichte der Band. Für einen winzigen Abzug gegenüber dem letzten regulären Album sorgt allenfalls die etwas weniger abwechslungsreiche Ausrichtung der letzten beiden Drittel des Albums.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle