SATURNALIA TEMPLE - Gravity
Mehr über Saturnalia Temple
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Listenable Records
- Release:
- 20.02.2020
- Tordyvel
- Saturnalia Temple
- Gravity
- Elyzian Fields
- Between The Worlds
- Bitter Taste
- Oannes
- Alpha Drakonis
Stonig-fuzzige Angelegenheit. Nichts für Mainstream-Doomster.
Es gibt so Namen, die begegnen einem immer wieder, ohne dass man je schon einen zugehörigen Ton gehört hat. So ging es mir bisher mit SATURNALIA TEMPLE. Das optisch sehr schön hergerichtete neue Album "Gravity" ist nun ein guter Grund, mich erstmals mit den Schweden zu befassen.
Bisher gab es zwei Alben und zwei EPs, so dass "Gravity" den dritten Longplayer darstellt. Dass Sänger Tommy Eriksson früher mal Schlagzeuger bei NOCTURNAL RITES war erwähne ich hier nur, weil es amüsant ist - kaum ein Sound könnte so weit entfernt sein. Hier gibt es fuzzigen, verstonten Doom Metal, der an KYUSS, SLEEP oder ELECTRIC WIZARD (ohne den völlig gestörten Sound) erinnert. Die Songs sind träge und klingen, als wären sie unter dem Einfluss illegaler Substanzen entstanden. Wer auf brutale Abwechslung steht, braucht schon den zweiten Track nicht zu Ende hören. Und wer bei Doom in erster Linie an SORCERER und CANDLEMASS denkt, kann hier den Schreck seines Lebens kriegen.
Noch mal zum feinen Artwork: Der Holländer Brian van der Pol entführt in eine Optik, die auch zum Black Metal verschiedener Franzosen gut passen würde. Dass er auch schon für SVARTIDAUDI und URFAUST Cover entwarf, verwundert mich jedenfalls nicht.
Zum Songmaterial ist zu sagen: Abwechslung wird auf diesem Album so klein wie möglich geschrieben, alles schlabbert und wabert vor sich hin, und ich bin mir bewusst: Das ist absolut so gewollt. Sicher sind manche Titel noch fuzziger als andere, der Gitarrensound wird Traditionsmetaller ebenso verjagen wie moderne Soundpuristen, aber wenn man ehrlich ist, orientieren sich die Schweden hier einfach am Sound von BLACK SABBATH auf den ersten fünf Alben, und das durchaus gelungen.
Ich muss zugeben: Meine Baustelle ist Stoner Doom bisher nicht. Ich kann aber neidlos anerkennen, dass das hier alles sehr gut gemacht ist, und wer auf den Stil steht, sollte unbedingt mal ein paar der Anspieltipps bei den gängigen Portalen anhören. Ich brauche das eher nicht, finde es aber wirklich gut gemacht und kann eine Empfehlung aussprechen. Zu den Königen von SLEEP fehlt es aber dann doch noch etwas an Qualität.
Anspieltipps: Saturnalia Temple, Elyzian Fields.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer