SAVAGE BLOOD - Savage Blood
Mehr über Savage Blood
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Independent
- Release:
- 01.09.2016
- The Fight
- Kingborn
- Killing The Disease
- Soul Saviour
- Dead Water
Eine kleine Power-Metal-Perle aus deutschen Landen.
Mit etlicher Verspätung schaffen wir es endlich, ein Review zur selbstbetitelten Debüt-EP der Deutschen von SAVAGE BLOOD vorzulegen. Die Jungs bestehen zu 3/5 aus ehemaligen ENOLA GAY-Musikern, und so ist die Marschrichtung klar. Hier gibt es echten Power Metal mit Thrash-Anleihen auf hohem Niveau; die Leute verstehen ihr Handwerk und können mit kleinen Hits überzeugen.
Dieses Lebenszeichen lässt aufhorchen und sollte dafür sorgen, dass die Band zumindest im Underground entsprechend wahrgenommen wird. Die Scheibe ist für eine Eigenproduktion hervorragend produziert, Peter Diersmann kann auch 2016 noch kraftvoll singen, und auch instrumental ist die Basis irgendwo zwischen VICIOUS RUMORS, alten RAGE, METAL CHURCH und melodischem Thrash Metal klar verortet.
Mit 'The Fight' gibts zum Einstieg einen echten Ohrwurm, der aufzeigt, wieso man von POWER Metal sprechen sollte. Die molllastige Grundstimmung steht der Nummer gut zu Gesicht und scheint dem Sänger auf den Leib geschnitten zu sein. Ich fühle mich an MORGANA LEFAY erinnert. Lässig geht es mit 'Kingborn' weiter, und hier kommen RAGE-Fans voll auf ihre Kosten. Der Song wirkt etwas "moderner" und geht nicht ganz so schnell ins Ohr wie der Opener. Bei einem Songtitel wie 'Killing The Disease' muss ich irgendwie an QUEENSRYCHE denken, aber die Gitarren erinnern mich eher an ziemlich modernen Melo-Death mit Metalcore-Nähe. Das wirkt im Gesamtkontext der CD zuerst eher ungewohnt - in Verbindung mit dem Gesang werden alle Gedanken an CALIBAN und Co. aber schnell verdrängt. Trotzdem fällt der Song, der mit feinen Basslinien und starkem Gesang aufwartet, leider etwas aus dem Rahmen. Keine schlechte Nummer, aber ein wenig deplaziert.
Mit 'Soul Saver' gibt es dagegen einen echten Hit, der bei Live-Konzerten einen guten Rausschmeisser abgeben könnte (es sei denn, die Fans fordern stur nur ENOLA-GAY-Nummern, was ich schade fände!). Die zweistimmigen Gitarren begeistern hier, und ich glaube, die Nummer lässt sich gut mitgrölen. Hit-Faktor wie bei HAMMERFALL, nur ohne den Kitsch! 'Dead Water' heißt die Abschluss-Abreibung, mit der die EP gut abgerundet wird. Hier gibt es den schönsten Refrain der Scheibe, und ich muss zugeben: Ich finde es schon schade, dass danach Schluss ist. Auf dem Niveau würde ich gerne 45 Minuten beschallt werden.
Klar: Hier ist in manchen Bereichen noch etwas Luft nach oben; die Band sollte sich fragen, ob sie Tracks wie 'Killing The Disease' im stilistischen Becken mit drinhaben will (keine Frage, die Nummer ist nicht übel!), aber im großen und ganzen zeigt der Daumen klar nach oben - und ich freue mich auf weiteres Material, und hoffentlich auf Live-Gigs!
Anspieltips: The Fight, Dead Water.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Jonathan Walzer