SAVIOR FROM ANGER - No Way Out
Mehr über Savior From Anger
- Genre:
- Power Metal
- Claustrophobia
- Victim Of Rage
- No Way Out
- Killing Greed
Keine Frage, der Name dieser Band lässt sofort an VICIOUS RUMORS denken, hatten die Amis einst auf "Welcome To Ball" einen Track mit dem Titel 'Savior From Anger' am Start. Eben jenen borgte sich ein italienischer Gitarrist namens Marco Ruggiero in Folge aus, um fortan mit einer danach benannten Formation für Furore zu sorgen. Zu den unbekannten Musikern zählt dieser Knabe längst nicht mehr, konnte er sich doch durch seine Tätigkeit bei LANDGUARD und NAMELESS CRIME zumindest im Underground auch außerhalb seiner Heimat bereits einen guten Namen machen. Vor etwas mehr als einem Jahr begann er interessierte Musiker um sich zu sammeln, um Power Metal zu fabrizieren, der diesem Bandnamen wahrlich alle Ehre erweist.
Bevor demnächst der erste Longplayer in Umlauf gebracht werden soll, ließen die aus Neapel stammenden Herrschaften im letzten Jahr mit ersten, nun über die Website für lau zu beziehende, Kompositionen aufhorchen und stellten mit jenen eindrucksvoll unter Beweis, dass sie für ihre Musik die Bezeichnung POWER Metal zu Recht verwenden und das auf imposante Weise!
Der Einstieg 'Claustrophobia' lässt ein melodiöses, aber dennoch ungemein kraftstrotzendes Double-Bass-Gewitter aufziehen, in dem sich nicht nur das prägnante Riffing des Chefs über den Zuhörer regelrecht ergießt, sondern sich zudem auch der Gesang von Alessandro Grananto, der im mittleren Höhenbereich mit sehr druckvollem Vortrag zu imponieren weiß, im übertragenem Sinne als "Hagelschlag" im Gewitter darstellt. Auch wenn seine Stimme noch nicht ganz hundertprozentig sattelfest wirkt und Alessandro auf "Blitze", im Sinne von ganz hohen Schreien, verzichtet, stellt er sich als großes Talent für derlei Gesänge vor. Ihr Pulver hat die Truppe aber mit dem Opener keineswegs verschossen, denn auch die weiteren Songs wissen zu imponieren.
'Victim Of Rage' wird von atmosphärisch-gefühlvollen Gitarren eröffnet und gedeiht in Folge zu einem Kracher in bester METAL CHURCH-Tradtion, bevor uns die Italiener mit dem Titelsong deutlich machen, dass auch Power / Thrash Metal-Formationen wie OVERKILL durchaus Pate für den Sound von SAVIOR FROM ANGER gestanden haben dürften. Generell lässt sich festhalten, dass es diese Burschen ganz und gar nicht in typisch europäischer Machart versuchen und auf allzu schmucke Refrains setzen, sondern viel mehr versuchen diese Jungs ihre Songs immer wieder durch dezent komplexe Passagen aufzufetten, wodurch das technisch sehr anspruchsvolle Spiel dieser Band noch besser zum Tragen kommt.
Marco scheint zwar an sich durchaus ein "Flitzefinger" zu sein, doch in erster Linie zählt hier der Song als Gesamtwerk und keineswegs er als Sologitarrist, auch wenn der Chef im Ring als solcher schwer beeindruckend agiert. Im Abschlusstrack 'Killing Greed' geht es dann abermals heftig und schwer Thrash Metal-lastig zur Sache, allerdings wissen die Italos durch zahlreiche Breaks und herrlich gefühlvoll intonierte Akustikpassagen für Abwechslung und Auflockerung zu sorgen, ohne dabei an Power zu verlieren und konnten damit auf "No Way Out" ein letztes Mal ihr Talent als Songwriter beweisen.
Wie schon erwähnt, werden SAVIOR FROM ANGER in Bälde mit ihrem ersten Langeisen, das wohl "Scream Of Anger" betitelt sein wird, am Start sein. Wenn die Jungs, zu denen zuletzt neben Marco und Alessandro auch Bruno Masulli zählte, der die Doom-Gemeinde bekanntlich vor kurzer Zeit mit IN AEVUM AGERE erfreuen konnte und bei SAVIOR FROM ANGER (zumindest auf der Bühne) nicht nur den Bass, sondern auch als Aushilfssänger kurzfristig hilfreich aktiv war, die auf "No Way Out" bewiesene Form über ein gesamtes Album halten können und zudem auch noch ein klein wenig mehr an den Hooks feilen, die hier noch fehlen, kann man davon ausgehen, dass da etwas Gewaltiges auf die Power-Metal-Gemeinde zukommt!
Anspieltipps: Victim Of Rage, No Way Out, Killing Greed
- Redakteur:
- Walter Scheurer