SAVOLDELLI, BORIS - Biocosmopolitan
Mehr über Savoldelli, Boris
- Genre:
- Weltmusik / Musik a capella / Progressive Pop
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Moonjune Records
- Release:
- 15.03.2011
- Aria
- Biocosmopolitan
- Concrete Clima
- The Discordia
- Kerouac in New York City
- Is Difficult To Fly Without Whisky
- Dandy Dog
- Danny Is A Man Now
- Biocosmo
- Love City
- Springstorm
- The Miss Kiss
- My Barry Lindon
- Closin' Theme
- Bonus Track: Crosstown Traffic
- Bonus Track: Biocosmo (English Version)
- Video Clip: The Miss Kiss
Vokal dargebotene Weltmusik der besonderen Art im Verbund mit moderner Produktionsweise.
Der von SIMONA MARCELLO im Operngesang geschulte Multivokalist BORIS SAVOLDELLI ist ein vielseitig interessierter, vielseitig versierter Musiker. So ist er nicht nur Mitglied der progressiven Jazzrockcombo SADO und Urheber eines Soloalbums mit dem signifikanten Titel "Insanology" (2008), für das er den Ausnahmegitarristen MARC RIBOT zu einem Gastspiel bewegen konnte, sowie im Duo mit Gitarrist ELLIOT SHARP dank ihres gemeinsamen Albums "Protoplasmic" in die Avantgarde internationaler Fusion-Musiker an den Schnittstellen von Jazz, Elektronik, Drone und Vokalmusik vorgestoßen, sondern zählt auch so unterschiedliche Künstler wie die BEACH BOYS, BOBBY MCFERRIN, IAN GILLAN, DEMETRIO STRATOS und MARK MURPHY zu seinen Einflüssen. Im Song 'Biocosmo' seines aktuellen Albums "Biocosmopolitan" spielt SAVOLDELLI sogar das Piano. Ansonsten verlässt er sich hier ganz auf seine vokalen Fähigkeiten. Leidiglich ein Mikrofon sowie ein spezielles Setup von Loop- und Soundverarbeitungsgeräten helfen ihm über weite Strecken, die eigene Stimme nachdrücklich polyphon einzusetzen. Bloß im Titelsong 'Biocosmopolitan' ist neben dem Bläser PAOLO FRESU, der auch bei 'Kerouac In New York City' mit von der Partie ist und Trompete und Flügelhorn zum Album beisteuert, auch der Fusionbassist JIMMY HASLIP als zweite Begleitung zu hören. Alle anderen Stücke auf "Biocosmopolitan" sind reine, von BORIS SAVOLDELLI allein vorgetragene A-capella-Werke, deren stilistische Bandbreite mit ihren Einflüssen von südafrikanischen Mbaqanga-Chorälen über Jazzcrooning alter Schule, Beat Poetry, Rhythm 'n' Blues, Doo-Wop, Rock und Calypso bis hin zu Renaissance- und italienischer Volksmusik reicht.
Trotz dieser enormen Vielfalt klingt SAVOLDELLIs Musik weder erzwungen noch überladen, sondern im Gegenteil meist leicht und beschwingt, ja bisweilen geradezu poptypisch eingängig. Lediglich die beiden Bonustracks nach dem 'Closin´ Theme' fallen etwas aus der Reihe: So steigern sich die nach und nach aufgetürmten Stimmspuren SAVOLDELLIs im JIMI HENDRIX-Cover 'Crosstown Traffic' zu einem heavy Gebräu, und seine Gesangsstimme klingt hier sogar bedrohlich nach ALICE COOPER. In der englischen Version von 'Biocosmo' hingegen wird es richtig melancholisch.
Wer auf ungewöhnliche Stimmen, italienischen sowie englischen Gesang und A-capella-Mutationen der etwas anderen Art steht, kann mit dem abwechslungsreichen Album "Biocosmopolitan" also nichts verkehrt machen und erhält auf dieser CD obendrein noch einen gut achtminütigen Videoclip. Anspieltipps sind der leicht angefunkte Titeltrack 'Biocosmopolitan', die bluejazzige Doo-Wop-Mutation 'Concrete Clima', das spritzig-beflügelnde 'Kerouac In New York City', für Melancholiker 'Is Difficult To Fly Without Whisky', für Optimisten 'Danny Is A Man Now', für Popfans 'Lovecity', für Rocker natürlich 'Crosstown Traffic', für alle irgendwie Interessierten jedoch zumindest noch das zauberhafte 'The Miss Kiss'.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Eike Schmitz