SBASSTIC - Yousuru
Mehr über Sbasstic
- Genre:
- Funk/ Grindrock
- ∅-Note:
- 2.50
- Label:
- Baxxbeatmusic
- Release:
- 01.04.2011
- Brotzelt
- Dear People
- Scrooge
- Fast Food
- Lufti
- Rotes Haar
- Besser geht's nicht
- KXAA
- Schneufenberg
- Geröll
- Stealth
- Fleischwurst
- Schlafentzug
Verstehen Sie Spaß? Bestimmt!
Aus Aschaffenburg kommt eine deftige Nervenbelastung angeslappt. "Slapping", das ist ja eigentlich diese Basszupftechnik in der Populärmusik, die jedoch nach der Dauerpenetrierung durch Popgewissensbisse wie Paul Simon oder diverse Achtzigerjahregutmenschen die letzten beiden Jahrzehnte eigentlich ruhte. Charakteristisch auch, dass der sonst so grummelige Bass ein Eigenleben in den Beiträgen leben darf, ja, sogar von den weiteren Instrumenten eine gewisse Vordergründigkeit zugesprochen wird. So ist er zum Beispiel bei einigen RED HOT CHILI PEPPERS-Stücken federführend und hat vor allem jeden einzelnen PRIMUS-Song geprägt.
SBASSTIC aus eben Aschaffenburg möchten nun diese Tradition wieder aufleben lassen, was dem Bassisten auch recht eindrücklich gelingt. Aber Drumrum? Das Info sagt: "Totgefahrener Elvis-Rock meets ADHS-Liedermaching". Weil das aber nichtssagend ist, kann sich das volle Dutzend Beiträge auf "Yousuru" auch nicht erschliessen. Die Atarihumornummer 'Lufti' gilt nicht – das ist eine offensichtliche Luftnummer. Und ein Omen.
Die Vorliebe für Perücken, Zerhackermusik und launischen monotonen Gesang verorte ich eigentlich bei Mittneunziger-Combos wie den unsäglichen RINDERWAHNSINN oder den FREAKIN' FUCKIN' WEIRDOZ. Das hatte seinerzeit Kontroversen zwischen Hassern und denjenigen entfacht, die hinter dem vertrackten nicht durchhörbaren Platten eine neue Kunstform behaupteten. Die Streitereien waren noch die besten Fälle für die Achso-„Weirdoz“, denn damit blieben sie wenigstens im Fokus. Nun ein neuer Versuch 2011, wir zitieren:
"Don't fuck with Ebenezer" - darauf haben wir doch jahrelang gewartet! Es dauert zwar etwas länger in 'Scrooge', bevor das gemurmelt wird, aber es taucht auf. Wie erwartet. Weirdoz, die.
Die Vermutung beschleicht mich, dass "bekloppte Musike" ganz und gar nicht ernst zu nehmen ist.
'KXAA' ist eine als Radioshow getarnte Ankündigung des nächsten Lieds, was das aber nicht besser macht. Der allgegenwärtige Slapperbass wird vom dauerhaft deplatzierten Sänger dermaßen vollgenölt, so dass jegliche Funkproduzenten dieser Welt die Lippenlocken vollschwitzen dürften. Angstschweiß. Und dann noch der Versuch im "verrückten" Rock.
'Stealth' läuft nun gerade. Hier der Versuch, mal Eingängigkeit hineinzubekommen, dann ist das auch fast erträglich. 'Fleischwurst' macht auch Spass. Sinnfrei zwar, aber Hardcore. Aber die Vermutung, die Vermutung...
Ein genrefreies Album, großteils deutsch getextet und daneben gezielt. Vor allem wegen des fleischwurstigen Schenkelklopfhumors, der die eigene Garage eigentlich nicht verlassen sollte.
Verstehen Sie Spass! Looos!
- Note:
- 2.50
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben