SCALE STORM - Rise (EP)
Mehr über Scale Storm
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 09.12.2022
- Scream And Shout
- Darkness Rises Again
- Iceman
- Lost In Despair
- Rise
- No Way Back
Solider Einstand der Rocker aus Singen.
Aus der schönen Stadt Singen am Bodensee stammt die fünfköpfige Band SCALE STORM, die sich dem Hard Rock verschrieben hat. Bestehend aus Eric Reinke am Schlagzeug, Jens Bocklage an der Gitarre, Matthias Sattler am Keyboard, Frontman und Gitarrist Hansi Jänicke und Basser Damian Baumann, legt die Band dieser Tage mit der EP "Rise" ihr Debüt vor, das in Eigenregie erscheint und auf allen bekannten Streaming-Plattformen angetestet oder direkt bei der Band erstanden werden kann.
Musikalisch bieten die Baden-Württemberger dabei sehr melodischen Hard Rock, der teilweise mit ein paar AOR-Anflügen flirtet, gleichzeitig aber auch dank der coolen Retro-Keyboards eine gute Portion Achtziger-Vibe versprüht. Dazu kommt die insgesamt hervorragende Gitarrenarbeit, die für Hörer und Hörerinnen die meisten melodischen Widerhaken auswirft, etwa mit feinen und prägnanten Riffs oder auch mit der einen oder anderen Lead-Gitarre, die schnell im Ohr bleibt. Auch Fronter Hansi macht gesanglich eine gute Figur, auch wenn er sich mit zunehmender Spielzeit für meine Begriffe als Achillesferse des Quintetts entpuppen wird. Doch dazu später mehr, erst einmal rockt die Truppe mit 'Scream And Shout' und 'Darkness Rises Again' ordentlich los und ich fühle mich gut unterhalten. Auch, weil die Songs mit einer schön natürlichen Produktion versehen wurden, die perfekt zum eher klassischen Songmaterial passt und das Gesamtbild erst einmal abrundet.
Selbiges bekommt aber bald ein paar Risse, denn umso genauer ich hinhöre, umso mehr stören mich vor allem die Texte des Silberlings. Klar, der deutlich hörbare deutsche Akzent von Hansi ist auffällig, geht aber in meinen Ohren noch in Ordnung, bringt das Ganze doch die durchaus vorhandenen Parallelen zu den SCORPIONS noch etwas deutlicher zur Geltung. Immerhin hat auch Klaus Meine bis heute seinen Akzent nicht ablegen können. Anders sieht das das aber schon bei den englischen Texten aus, die sich im besten Falle als holprig beschreiben lassen. Ich weiß, auch dass wird lange nicht jeden stören, doch als lyrisch interessierten Menschen lassen mich Zeilen wie "then came the time, when things went bad" oder "will you resist, can you combat" doch eher schmunzeln und machen mir den Hörgenuss etwas madig. Dennoch gibt es auch Momente, wo ich diese Minuspunkte komplett vergessen kann. 'Iceman' ist etwa ein solcher Fall, wo der Song von vorne bis hinten einfach eingängig und fesselnd aus den Boxen schallt und sich auch schnell im Gedächtnis festsetzt.
Alles in allem ist "Rise" für SCALE STORM damit ein durchaus ordentliches Debüt, auf das sich aufbauen lässt. Ja, die Heldenverehrung ist oftmals noch etwas zu offensichtlich und wenn es bei englischen Texten bleiben soll, dürfte das Hinzuziehen eines erfahreneren Songschreibers von Nöten sein, um ganz offensichtliche Fehler zu vermeiden. Doch insgesamt hat der Fünfer alles beisammen, um mit etwas mehr Erfahrung ordentliche Hard-Rock-Platten mit Hit-Potential aufzunehmen.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs