SCALPTURE - Landkrieg
Mehr über Scalpture
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Testimony Records
- Release:
- 07.03.2025
- The Fall
- Into Catastrophe...
- Til Jeret Undergang
- Landsknecht
- Wallenstein
- Den Mörka Nattens Lejon
- Of Siege And Besieged
- Schwedentrunk
- Hell's Choirs Chant
- Bellum Se Ipsum Alet
Brachial ohne Ende, aber wo bleibt die Variation?
Die Kriegsthematik beherrscht auch nach mehr als anderthalb Dekaden noch den lyrischen Output von SCALPTURE, so dass man beim hiesigen Death-Metal-Act schon mehrfach in die Verlegenheit geraten ist, Parallelen zu einer Legende wie BOLT THROWER zu ziehen. Rein musikalisch geht das Quintett aber durchaus andere Wege, wählt mittlerweile auch einen wesentlich moderneren, brachialeren Sound und distanziert sich zunehmend stärker von der älteren Schule, die in der etwas thrashiger ausgerichteten Vergangenheit noch ein wichtigeres Thema war.
Ob man diese Entwicklung nun gutheißen mag oder nicht, Fakt ist, dass die Jungs mit "Landkrieg" einen weiteren sehr dominanten Brecher kreiert haben, dem es in Sachen Brutalität und Durchschlagskraft in keinem Augenblick an etwas mangelt, der jedoch stilistisch einige klare Limitierungen mit sich bringt, die auf Dauer dann zu einer gewissen Einspurigkeit führen. Und diese Tatsache lässt sich bei aller individuellen Qualität der zehn neuen Kompositionen nicht wirklich abstreiten.
"Landkrieg" setzt vom ersten Moment an auf schleppendes Midtempo und einige fast schon Deathcore-affine Grooves, bleibt im Kern aber nach wie vor ein reiner Todesblei-Release, der diesmal noch stärker von seinen atmosphärischen Backings zehrt. Die Grundstimmung ist arg düster, befeuert von einigen kurzen Interludien, in denen SCALPTURE mal nicht voll ins Mett haut, aber auch von den feinen Variationen an den Leads, die den drohenden Spannungsabfall ob des meist einheitlichen Tempos letztlich auch zu verhindern wissen. Und trotzdem geht am Ende ein wenig die Luft aus, weil das kreative Fundament nicht mehr weiter ausgelotet wird und die Formel sich irgendwann abgenutzt hat. Dies ändert zwar nichts daran, dass auch 'Hell's Choirs Chants' und 'Bellum Se Ipsum Alet' ziemlich fett aus den Boxen schießen, aber ohne die notwendige Abwechslung verbraucht sich "Landkrieg" dann doch mit wachsender Spieldauer und wird etwas vorhersehbar.
Dennoch: SCALPTURE macht keine Gefangenen und klingt brutaler denn je zuvor. Und das sollte durchaus honoriert werden. Wenn jetzt auch noch ein bisschen variabler gearbeitet wird, ist der logische Schritt - nämlich auch der internationale Durchbruch - in greifbarer Nähe!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes