SCANNER - Hypertrace (Re-Release)
Mehr über Scanner
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Massacre Records
- Release:
- 22.01.2016
- Warp 7
- Terrion
- Locked Out
- Across the Universe
- R.M.U.
- Grapes Of Fear
- Retaliation Positive
- Killing Fields
- Wizard Force
- Galactos
Time stands still at the Gelsenkirchen-hill
Ähnlich wie ihre 80er-Jahre-Ruhrpott-Metal-Kollegen von ANGEL DUST beehren uns auch die SCANNER-Mannen in diesen Tagen mit Wiederveröffentlichungen, die manch nostalgisches Herz doch höherschlagen lassen. Mit "Hypertrace" bittet nun eine Scheibe um einige Worte, zu der ich ein durchaus besonderes Verhältnis habe. Als eine der ersten härteren Platten, die damals in meine pubertierenden Finger gelangte, versohlte mit das SCANNER-Debüt mächtig den Allerwertesten. Zwar war die Truppe um Axel Julius nicht ganz so "speedy" unterwegs wie die oben genannten Dortmunder, aber die Magie des deutschen 80er-Stahls war auch von dieser Scheibe nicht befreit.
'Warp 7' ist einfach ein grandioser Opener und trat schon damals meinen inneren Schweinehund in die Seite, 'Terrion' macht etwas rockiger eine nicht minder gute Figur, zu 'Locked Out' zücke ich nach wie vor die Luftgitarre und mit dem ACCEPT-Gedächtnissong 'Across The Universe' endet eine verflucht gute erste Schallplattenseite. Die Zweite beginnt mit 'R.M.U.' dezent abgespaced, 'Grapes Of Fear' ist das wohl abwechslungsreichste Stück des Debüts und dank des Stadionrockers 'Retaliation Positive' und des immer mehr aufbauenden 'Killing Fields' bleibt "Hypertrace" auch nach Stunden noch hängen. Diese Mischung aus superben US Metal à la SAVAGE GRACE oder OMEN und der rebellischen, ungezügelten Art, die Schwermetall aus Deutschland zu damaliger Zeit ausmachte, war die Quintessenz, die dieses SCANNER-Album zu einem regelrechten Schmuckstück veredelte.
Veredelt wird die Wiederveröffentlichung, die nun 28 Jahre später erscheint, durch den Zusatztrack 'Wizard Force', ein cooler, aber nicht so zwingender Song, sowie dem damaligen Japan-Bonus 'Galactos'. Und wegen diesem Zusatzschmankerl lohnt sich die Anschaffung, denn allein dadurch wird der Braten richtig saftig und wohlschmeckend. Zusammen mit "Terminal Earth" darf sich "Hypertrace" also nun zum wiederholten Male in die Herzen der einheimischen Stahlszene spielen. Denn trotz ihrer persönlichen Bedeutung hat es – Schande über mein Haupt – die Platte seit einigen Monaten (oder gar noch länger?) nicht mehr in mein Spieler geschafft. Doch dank Massacre Records (und im Falle ANGEL DUST gebührt No Remorse Records Dank) wird mir dieser Fehler vorerst nicht nochmal widerfahren.
- Redakteur:
- Marcel Rapp