SCAR SYMMETRY - Dark Matter Dimensions
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2009
Mehr über Scar Symmetry
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Nuclear Blast/Warner
- Release:
- 02.10.2009
- The Iconoclast
- The Consciousness Eaters
- Noumenon And Phenomenon
- Ascension Chamber
- Mechanical Soul Cybernetics
- Nonhuman Era
- Dark Matter Dimensions
- Sculpture Void
- A Paranthesis In Eternity
- Frequencyshifter
- Radiant Strain
Der Einstand der beiden Älvestem-Nachfolger gestaltet sich eher tiefschwarz als holografisch.
Diejenigen, denen die letzte SCAR SYMMETRY-Platte "Holographic Universe" zu poppig ausgefallen war, dürfen aufatmen, denn der vierte Streich der Schweden geht einen großen Schritt zurück zu den noch stärker vom Melodic Death Metal geprägten Anfängen. Verantwortlich dafür zeigt sich die neue Doppelspitze hinterm Mikro. Obwohl man annehmen sollte, dass gleich zwei Fronter - Grunzer Roberth Karlsson und der vor allem für den klaren Gesang zuständige Lars Palmqvist - noch abwechslungsreicher zu Werke gehen als die ihnen vorangegangene Klar-Grunz-Personalunion Christian Älvestam, so agieren die beiden gemeinsam eher im härteren Bereich. Statt boygroupverdächtigen Höhen gibt es sogar Growl-Duelle zu vernehmen.
Und genau da liegt für mich als glühendem Verehrer des zuletzt zelebrierten "Pop Death Metals" der Hund begraben, denn "Dark Matter Dimensions" ist eben nur ein recht gut gemachtes Melo-Death-Scheibchen, das sehr viel Potential (Hallo, zwei Sänger?!?) verpuffen lässt. Selbst wenn Lars die Höhen nicht ganz so stark ausreizt wie sein Vorgänger, er hat eine schöne Klar-Stimme, die allerdings viel zu selten zum Einsatz kommt. Das Erfolgsrezept des Drittlings, bestehend aus einer charmanten Mischung aus jubelnden Gitarrenleads, ohrwurmverdächtigen Refrains und derbem Geschrei, findet man in seiner vollen Pracht lediglich in dem auch gut zu "Holographic Universe" passenden 'The Iconolast', in dem schon einen Tick härteren 'The Conciousnous Eaters', sowie dem dezent powermetallisch eingefärbten "A Parenthesis in Eternity". Die übrigen, weniger verspielten Songs lassen trotz durchaus interessanter Momente den mit einem breiten Grinsen zur Kenntnis genommenen "die sind doch total bescheuert"-Effekt, der mir an "Holographic Universe" so viel Spaß gemacht hat, vermissen. Keine Balladen, keine jenseits des Todesmetall-Universums abgefahrenenen Spielereien, überhaupt wenig, was man nicht schon X Mal anderswo gehört hätte.
Vielleicht war "Holographic Universe" ja die Ausnahme (ich neige merkwürdigerweise bei etlichen Bands dazu, solche stilistischen Ausreißer total gut zu finden, und bin enttäuscht, wenn das Ruder wieder zurückgerissen wird) und "Dark Matter Dimensions" führt den zuletzt auf "Pitch Black Progress eingeschlagenen Weg konsequent fort. Vielleicht gab es auch einfach nur zu viel Haue aus dem Reinheitsgebot-Lager und SCAR SYMMETRY wollen sich mit den Fans der ersten Stunde wieder versöhnen. Für mich jedoch ist die neue Platte wegen ihrer Risikolosigkeit eine ziemliche Enttäuschung, weil eine der interessantesten Formationen aus Schweden damit wieder zur Massenware wird.
Anspieltipps: Die stärksten Refrains finden sich in 'The Iconolast', 'The Consciousness Eaters' und 'A Parenthesis In Eternity', von den härteren Tracks kann 'Ascension Chamber' am ehesten überzeugen.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Elke Huber