SCAR SYMMETRY - The Unseen Empire
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2011
Mehr über Scar Symmetry
- Genre:
- Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Nuclear Blast (Warner)
- Release:
- 15.04.2011
- The Anomaly
- Illuminoid Dream Sequence
- Extinction Mantra
- Seers Of The Schaton
- Domination Agenda
- Astronomicon
- Rise Of The Reptilian Regime
- The Draconian Arrival
- Alpha And Omega
Der letzte Ausrutscher ist vergessen.
Unsere skandinavischen Freunde hatten mich mit ihren ersten beiden Alben unerwartet und positiv beeindruckt, besonders wegen der absoluten Überhits 'The Illusionist' und 'Morphogenesis'. Doch das letztjährige Werk hat dann alle Stärken vermissen lassen. Klar, ein Sängerwechsel ist immer ein einschneidendes Ereignis, aber irgendwie passte da nicht alles zusammen. Umso erfreulicher, dass SCAR SYMMETRY gleich klar machen, dass die beiden neuen Schreihälse auch songdienlich und gemeinsam zur Sache gehen können, so dass 'The Anomaly' ein echter Ohrwurm ist. Okay, mit Death Metal hat das Ganze nur am Rande etwas zu tun. Metal mit poppigen Melodien passt eher. Das ist aber überhaupt nicht negativ gemeint.
Stattdessen haben die Herren nämlich ihr Händchen für griffige Melodien wiedergefunden, das ihnen irgendwie auf dem vierten Album abhanden gekommen war und die Fans sich nach "Pitch Black Progress" hat sehnen lassen. Diese Tatsache ist wohl auch in der Band bekannt, denn die offensichtliche Affinität zu eingängigen Melodien, die gelegentlich sogar schon fast zu süß scheinen und auch durch Growlattacken kaum eingedämmt werden kann, führt beinahe schon zu weit weg von den Wurzeln. Alte Fans könnten damit so ihre Probleme haben, aber ich als bekennender Softie finde die Kombination sehr gut und kann darob die Dimensionen der dunklen Materie gut vergessen.
Nach einigem Geplänkel gibt es dann auch mal wieder etwas auf die Ohren. Ehe die Rezeptur nämlich langweilig werden kann, wird doch nochmal die Death-Keule ausgepackt und mit 'Seers Of The Schaton' dem ahnungslosen Mainstream-Publikum, das sich eben noch in Sicherheit wog, eins auf die Zwölf gegeben. Witzig, auflockernd, kleiner Bruder erschreckend. Ja, SCAR SYMMETRY sind melodisch, oberflächlich relativ seicht, fast massenkompatibel, aber in einer zweiten, subtileren Ebene virtuos, heavy und Metal.
Es gibt keinen echten Ausfall auf "The Unseen Empire", und auch wenn es nicht an die ersten beiden Alben der Band heranreichen kann, weil eben die ursprüngliche Originalität fehlt, muss man attestieren, dass sie ihren Stil verfeinert, ihre Sänger ausgezeichnet integriert und ein tolles Album geschaffen hat, das ganz sicher zu den positiven Überraschungen dieses Monats gehört.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger