SCARECROW - Deadcrow
Mehr über Scarecrow
- Genre:
- Punkrock
- Label:
- Devils Shitburner/San Martin / Dead Club
- Dead Crowd On Your Door
- Scumdogs
- Don't Open The Cemetary Gates
- Dead & Happy
- Dying World
- Burn Out
- Revenge
- Murder
- Crematory
- Wolf's Eye
- We Don't Care
- Earth Is Dead
Nachdem erst vor kurzem die starke "Earth Is Dead"-Promo-EP der Finnen SCARECROW den Weg auf meinen Schreibtisch gefunden hatte, kracht nun bereits das Longplay-Debüt "Deadcrow" ins Gebälk. Und immer noch pflügt das Quartett umbarmherzig durch die Reihen der Lahmarsch-Stachelhaar-Brigaden, und die Skelett-Horden applaudieren und tanzen Knochen-Pogo, bis sie den Schädel unterm Arm tragen, das Wadenbein des Kollegen zwischen den Rippen stecken haben oder völlig auseinander fallen.
Die vier Tracks der EP ('Dead Crowd On Your Door', 'Dead & Happy', 'Dying World' und 'Earth Is Dead' – allesamt Hits!) sind, wie damals angekündigt, komplett vertreten (bei der Qualität kein Wunder) und wurden um acht Geschosse ergänzt, die überhaupt nicht abfallen und völlig unkontrollierbare ekstatische Zuckungen hervorrufen. Der schweinecoole ruppig-thrashige Horror-Punkrock der vier Ghouls hat über die Albumdistanz eine noch deutlichere Hardcore-Schlagseite und ballert ohne Unterlass – ungemein frisch und trotz des konstant bis aufs Bodenblech durchgetretenen Gaspedals nie eintönig. Verantwortlich dafür ist u.a. Shouter Jack, der wie'n mies gelaunter Werwolf den Mond anbrüllt, dabei aber eine unterschwellige Melodik einflechtet, die jedem einzelnen Refrain Hitappeal verleiht. 'Burn Out' (markerschütternde Backings!), das ultracoole, gegen Ende mit einem granatenstarken Keyboard-Part um die Ecke biegende 'Revenge' und 'Wolf's Eye' gurgelt man spätestens nach dem zweiten Durchlauf entfesselt mit. Und Hymnen wie 'Don't Open The Cemetary Gates' und 'We Don't Care' verführen dazu, mit 120 Sachen und ausgestrecktem Mittelfinger durch die Innenstadt zu kacheln. Ach, fuck it, macht's einfach! Diese Platte wäre jedes Bußgeld wert.
Im Vergleich zu SCARECROW wirken die MISFITS (große Vorbilder der Jungs) wie 'ne hüftsteife Altherrenband, die sich mühevoll auf den Beinen halten kann. Und mit "Deadcrow" führt der Vierer die Tradition der finnischen Hardcore/Punk-Angriffe fort, die schon immer die gefährlichsten überhaupt waren. Ungezügelte Power, ein Vinyl-only-Bonustrack, Totenköpfe, Pentagramme – was will man mehr? This is the real shit!
Anspieltipps entfallen wegen völliger Begeisterung des Rezensenten.
- Redakteur:
- Oliver Schneider