SCARECROW - Exterminators Of The Year 4000
Mehr über Scarecrow
- Genre:
- Horror Punk / Metal
- ∅-Note:
- 6.75
- Label:
- Inverse Records
- Release:
- 19.12.2016
- Scream Queen Death Hop
- Horror Of The Beach Party
- Macabre Night
- More Skulls
- Angels Death
- Waiting For The End
- They Live
- Theatre Of Death
- Ghost In The Graveyard
- Deathfuckingtank
- Exterminators
- 60re 6ore 6irls
- Nightride 2016
Netter Horror Punk aus dem Herzen Finnlands.
Das Horrorpunk-Genre fristete schon immer eher ein Schattendasein. So kennt wahrscheinlich jeder die legendären MISFITS und deren Fronter Glenn Danzig, doch abseits dieser beiden Namen sind viele famose Bands dieser Szene im Mainstream-Bewusstsein zumeist untergeganen. Ein ähnliches Schicksal fristen bisher auch die Finnen SCARECROW, die bereits seit dem Jahr 2000 ihr morbides Unwesen treiben und inzwischen auf unzählige EPs, Split-CDs und Langspieler zurückblicken. Den richtigen Durchbruch hat ihnen bisher keiner dieser Silberlinge beschert und auch das neue Album "Exterminators Of The Year 4000" wird daran wahrscheinlich wenig ändern können.
Am reinen musikalischen Potential des Fünfers kann das eigentlich nicht liegen, denn technisch sind die Jungs vielen Genre-Kollegen deutlich überlegen. Da ist es auch kein Wunder, dass die neue Scheibe meilenweit von einer reinen MISFITS-Kopie entfernt ist, sonder viel mehr im Metal und Hardcore wildert als bei den großen Idolen der Szene. In dieses Bild passt auch der Opener 'Scream Queen Death Hop' bestens herein, der phasenweise mit seinen Galopp-Riffs schon mehr an eine Thrash-Metal-Abrissbirne erinnert und definitiv auf Konzerten der Truppe für einen amtlichen Moshpit gut sein dürfte. Die räudigen und oftmals an Growls erinnernden Vocals von Fronter Jack13 tun schließlich ihr übriges dazu, um das Material von "Exterminators Of The Year 4000" aus dem Horrorpunk-Fahrwasser und in ganz neue Gefilde zu hieven.
Natürlich gibt es bei aller Schwermetall-Schlagseite aber natürlich auch bei SCARECROW die traditionellen Mitgröl-Chöre zu bestaunen, wodurch vor allem das feine 'Macabre Night' oder das eingängige 'Waiting For The End' echtes Hit-Potential offenbaren. Trotzdem fehlt der Scheibe für die oberen Notenregionen einfach der letzte Kick. So sind die einzelnen Songs zwar durchaus schön anzuhören und auch echte Durchhänger sucht man unter den 13 Tracks vergebens, dennoch nutzt sich das recht ähnliche Rezept der einzelnen Tracks mit zunehmender Spielzeit mehr und mehr ab und sorgt dafür, dass die Langzeitwirkung des Silberlings eher begrenzt ausfällt.
Alles in allem ist "Exterminators Of The Year 4000" damit eine nette Horrorpunk-Platte mit leichtem Thrash-Metal-Einschlag geworden, deren Songmaterial insbesondere bei den Shows des Quintetts für ausgelassene Stimmung und fliegende Mähnen sorgen sollte. Beim Hörgenuss vor der heimischen Stereoanlage verlieren die recht ähnlichen Tracks aber recht schnell ihren Reiz, sodass ich den Silberling auch nur echten Genre-Freaks ans Herz legen würde, die neben der Vorliebe für morbide Themen auch eine gewisse Zuneigung für schwermetallischen Riffs hegen.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs