SCARECROW - Modulok (EP)
Mehr über Scarecrow
- Genre:
- Horror Punk
- Label:
- 82 Records
- Modulok
- IronFistFuck
- Black Sunday
- Walk Among Us (Soundcheck - Bonus)
Finsteres Finnland
Fest steht, dass die Skandinavier von SCARECROW nicht auf der faulen Haut liegen. Peu a peu haben die Finnen in den vergangenen 14, 15 Jahren hier ein paar EPs, dort bereits drei vollwertige Studioalben eingetütet und konnten sich nicht nur in ihrer Heimat eine kleine, aber ordentliche Fanbase erspielen. Auch auf ihrer neusten Promo-CD "Modulok" wissen die Vogelscheuchen, rotzigen Punk mit Horrorelementen und leichter Death'n'Thrash-Prise zu verbinden und diese Ins-Gesicht-Mischung gut zu portionieren.
Das Gelbe vom Ei ist "Modulok" zwar auch diesmal nicht, doch irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, als wenn SCARECROW auf EP-Länge eine deutlich bessere Figur als auf full-length-Werken wie "Deadcrow" oder "Flesheaters III" machen würde. Das Titelstück rumpelt und rumort schon ordentlich drauf los und zumindest der Rhythmus bleibt definitiv hängen. Doch bei genauerem und mehrmaligem Hinhören wissen auch Refrain und der enorme Thrash-Punk-Einschlag gut zu gefallen. 'Ironfistfuck' macht danach seinem Namen alle Ehre, ist jedoch ein ordentlicher, straighter Rocker, wohingegen 'Black Sunday (Fallout)' dezent mehr auf Düster-Atmosphäre und Grusel setzt, jedoch – wie seine Vorgänger auch – auf eher simpleren Songstrukturen das Laufen lernt. Abgeschlossen wird die Kostprobe vom Studio-Soundcheck von 'Walk Among Us', der wieder etwas energischer aufs Gaspedal drückt und außer leichtem SODOM-/MOTÖRHEAD-Charme und einigen "Oh-Oh-Oh"-Chören nicht sonderlich viel zu bieten hat.
Gute Ansätze sind auf "Modulok" dennoch vorhanden, auch wenn man kein Prophet sein muss, um zu sagen, dass diese und auch zukünftige Ergüsse kein Kassenschlager werden. Das ist bei SCARECROW alles ganz nett, sorgt zwischendurch sogar für einen kurzweiligen Spaß, doch wenn ich atmosphärischen Horror-Flair um den Latz geknallt bekommen möchte, greife ich auch weiterhin lieber zu DEATH SS, KING DIAMOND oder BLITZKID.
- Redakteur:
- Marcel Rapp