SCARECROW - Splatterpunk
Mehr über Scarecrow
- Genre:
- Horrorpunkt Thrash
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- 82 Records
- Release:
- 06.08.2021
- Stand Up And Die
- Mark Of The Werewolf
- Witchfuck
- ZMB1
- Skull Of Antichrist
- Don´t Worry, We Just Die
- ZMB2
- In The Name Of Nothing
- Nothing In The Mirror
- ZMB3
- Breathing Death
- What's The Devil To Do
- Gruesome Twosome
- Master Of Chaos
- ZMB4
- Nocturnal Bird
Eine Hommage an die Kindheit.
Aufgrund ihrer Beharrlichkeit muss man die Horror-Punks schon mögen. Fröhlich und unbekümmert trudeln Album für Album und EP für EP bei uns ein und immer wieder habe ich große Freude daran, mich zumindest für einen kurzen Augenblick von den Vogelscheuchen aus dem hohen Norden berieseln zu lassen. Jüngst war es die "Night Of The Creeps"-EP aus dem März und Jack13, Ruho und Lima haben erneut Wort gehalten. Nun erscheint mit "Splatterpunk" ihr sechstes Album und haut uns auf der vorliegenden halbstündigen Horrorshow die Metal-Punk-Hymnen einzeln vor den Latz. Nach wie vor spielen die MISFITS-Einflüsse eine große Rolle, doch dank rasenden MUNICIPAL WASTE- und TOXIC HOLOCAUST-Flairs, das mit einer nicht unwesentlichen Prise VENOM verfeinert wurde, geht der vorliegende 16-Teiler dennoch unheimlich gut ins Ohr, lädt zum Headbangen, Mitgrölen und Feiern ein und präsentiert uns 1A-SCARECROW-Musikgut.
Überwiegend wird es rasender, schnellmetallischer und flippiger ('Mark Of The Werewolf', 'Don´t Worry, We Just Die', 'ZMB2'), doch ab und an liegt das Hauptaugenmerk nach wie vor auf den markanten Refrains, die auch Tage später noch ihr Unwesen treiben ('Witchfuck', 'Nothing In The Mirror', 'Gruesome Twosome') und trotz oder gerade aufgrund des etwas schrofferen, sehr rüden Garagensounds ereilt die "Splatterpunk"-Scheibe eine enorme Authentizität. Und wieder laden die Ooooh-Ooooh-Chöre zum Fäusterecken ein, obwohl der aktuelle Grundtenor doch deutlich härter ausfällt als in der Vergangenheit. Hier werden keine Medaillen fürs Schönspielen vergeben, doch die würden die finnischen Vogelscheuchen auch dankend ablehnen. Hier zählen einzig und allein die Liter an Schweiß, die nach dem finalen 'Master Of Chaos' noch von der Decke tropfen.
Die SCARECROW-Jungs bieten uns also ein ungewohnt metallisches, aber gutes, Spaß machendes Bild ab, das vor lauter Unbekümmertheit und speziell aufgrund der Horrorfilmthematik an eine wahrlich schöne Zeit zurückdenken lässt. Eine Zeit, in der wir uns vor den Werken von George Romero und Konsorten gruselten, uns Werwölfe und Zombies in unseren Alpträumen heimsuchten, in denen wir uns zum locker flockigen Horrorpunk in der gammeligen Eckkneipe trafen, ein Bier nacheinander vernichteten, uns betrunken in den Armen lagen und die Refrains unserer einstigen Rockhelden mitgrölten. Was war das damals doch schön.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp