SCARECROW - The Terror
Mehr über Scarecrow
- Genre:
- Thrash Metal / Punk
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Devil Shitburner Records
- Go To Hell!
- Morgue Wedding
- London After Midnight
- Mortification
- Blackest Winter
- Hanging Dead Bodies
- I'm Not Ready To Die
- Zombies
- Gasmask Girl
- Only Death For Human Being
- Death Around The World
- Deadend
Vom MISFITS-Punk zum räudigen Horror-Thrash!
Die Entwicklung, die die finnischen Horror-Punks von SCARECROW in den letzten Jahren gemacht haben, ist in der Tat gewaltig. Als absolute Underground-Nobodys angefangen, zunächst nur Songs der "Famous Monsters" gespielt, langsam aber sicher einen Funken Eigenständigkeit entwickelt, und dann... ja, dann ging es wieder ins Studio, um den aktuellen Silberling "The Terror" einzuspielen - und spätestens der sollte nun endgültig die Wende bringen.
Die Nordeuropäer haben die Partytauglichkeit ihres Materials diesmal völlig missachtet und sich lieber von ihren räudigsten Instinkten leiten lassen. Die feucht-fröhlichen Eskapaden der Vergangenheit sind passé, stattdessen regiert auf "The Terror" ein ziemlich aggressiver Mix aus rotzfrechem Punk Rock und überraschend straightem Thrash Metal, eingepackt in ein weitaus druckvolleres Soundgewand und daher in der Präsentation auch viel professioneller und abgeklärter. Es dauert nur Sekunden, bis die neue Entschlossenheit der Vogelscheuchen auf den Hörer übergegangen ist: 'Go To Hell!' rotzt zu Beginn gleich mit einem klaren Statement vorwärts und lässt sich von kurzen Highspeed-Passagen in Szene setzen. 'Mordgue Wedding' und 'London After Midnight' sind auch um keinen Tempovorstoß verlegen. 'Blackest Winter' steigert sogleich noch einmal das Aggressionspotenzial, und wenn dann in 'Hanging Dead Bodies' und 'Gasmask Girl' die ersten Singalongs die Runde machen, ist man längst von der unheimlich brachialen Vorgehensweise geplättet und zugleich auch riesig erstaunt.
Das Tempo ist anno 2009 die größte Trumpfkarte im SCARECROW-Sound und hat somit die Bedeutung der Horror-Elemente radikal verringert. Hier und dort gibt es noch einen minimalen MISFITS-Verweis und gerade in den vergleichsweise gediegen flotten Kompositionen kommt die bandeigene Vergangenheit dann doch nochmal zum Vorschein. Doch das Verlangen nach persönlicher Wurzelpflege ist nicht stets präsent, weil die deftigere Variante der Band nicht nur gut zu Gesicht steht, sondern auch endlich beweist, dass die Finnen es Ernst meinen. "The Terror" ist, noch einmal betont, ein absolut präsentables, räudiges Statement, das den Schritt in die Oberklasse endgültig zum Kinderspiel machen sollte.
Anspieltipps: Go To Hell!, Mortification, Hanging Dead Bodies, Only Death For Human Being
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes