SCARGOD - Stay In Track
Mehr über Scargod
- Genre:
- Death Metal / Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 3.50
- Label:
- 7Hard
- Release:
- 17.06.2017
- Entrance To Subjugation
- Collapsing Obligation
- Mainstream Centipede
- Code: Thou Shalt Kill
- Cognitive Dissonance
- Consumed With Envy
- The Inhumanity of the Tragedy Of Being In The Sense Of Infinity Means Nothing
- Scars Of God
- Whores Of Boundaries (A Modern Family)
Extreme Symphonien mit extrem fadem Beigeschmack
Immerhin steht SCARGOD-Sprachrohr Martin Mosser dazu: Die Musik soll ihm Spaß machen, ganz gleich ob es anderen gefällt oder nicht. Als er nach dem erstaunlich erfolgreichen Debüt schließlich noch Wolfgang Rothbauer, der in fast jeder österreichischen Kapelle schon aktiv war, für seine Combo gewinnen konnte, schien die Sache aber auch in kreativer Hinsicht langsam fahrt aufzunehmen. SCARGOD landete einen anständigen Deal und konnte mit Ruhe am neuen Album arbeiten. Dummerwiese ist dessen beste Eigenschaft jedoch, dass man den erzielten Erlös später einem guten Zweck zukommen lassen wird.
Musikalisch hingegen ist "Stay In Track" eine Aneinanderreihung von kompositorischen Ungereimtheiten, die immer mal wieder an die ersten Gehversuche des Gothic Death Metal erinnern, aber selbst zu dessen Gründerzeiten konkurrenzlos schlecht ausgesehen hätten. Die Riffs gehen noch in Ordnung, sind am Ende aber auch nichts anderes als typische Todesblei-Massenware, wohingegen die eher künstlich beigefügten symphonischen Arrangements in keinem einzigen Song wirklich Zugang zur eigentlichen Komposition erhalten. Die Fragmente laufen aneinander vorbei, was gerade deshalb noch Gewicht bekommt, weil die brachialen Elemente der Platte total langweilig daherkommen und die melodischen Passagen nunmal gar nicht zünden. Wenn zusätzlich dann noch dieser unpässliche Schnickschnack addiert wird, bleiben mehr Fragezeichen als nötig - denn eine durchschnittliche Veröffentlichung kann man immer noch mehr versauen.
Schlussendlich ist die Summe aus eigenartiger Theatralik, lahmen Death-Metal-Strukturen und pseudo-symphonischen Inhalten ein musikalischer Trugschluss, der irgendwie gar nicht in den reichen Erfahrungsschatz von Wolfgang Rothbauer passen mag. Bei IN SLUMBER, THIRDMOON und selbst EISBLUT hat der Kerl einen besseren Eindruck hinterlassen!
Anspieltipp: The Inhumanity Of The Tragedy Of Being In the Sense Of Infinity Means Nothing
- Note:
- 3.50
- Redakteur:
- Björn Backes