SCARLET AURA - Hot'N'Heavy
Mehr über Scarlet Aura
- Genre:
- Heavy Metal / Melodic Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Silver City Records
- Release:
- 22.03.2019
- The Future Becomes Our Past
- Hail To You
- In The Name Of My Pain
- Hot'N'Heavy
- Fallin' To Pieces
- Glimpse In The Mirror
- You Bite Me I Bite You Back
- Hate Is Evanescent, Violence Is Forever
- Silver City
- Light Be My Guide
- Let's Go Fuckin' Wild
Der Albumname ist Programm!
Fast zwei Jahre ist es schon wieder her, seit ich "Memories", die letzte Albumveröffentlichung von SCARLET AURA auf dem Tisch liegen hatte. In dieser Zeit ist einiges passiert, die Band hat mit "Hot'N'Heavy" ein neues Album erschaffen, diesmal mit eigenen Songs, denn auf "Memories" waren ausschließlich Coverversionen von bekannten Tracks enthalten. Außerdem war SCARLET AURA viel in der Welt unterwegs, von November bis Dezember letzten Jahres beispielsweise wurde durch China getourt, nachdem vorher schon einige Länder in Osteuropa auf dem Tourplan standen. Im Sommer 2018 durfte SCARLET AURA sogar für ANGRA bei der Nordamerika-Tour eröffnen. Außerdem spielte die Band Anfang 2018 zusammen mit BEAST IN BLACK im Vorprogramm der "20th Anniversery Farewell Tour" von RHAPSODY. Insgesamt wurden im Jahr 2018 80 Konzerte gespielt, was schon eine beachtliche Menge ist. Jetzt steht also die Veröffentlichung von "Hot'N'Heavy" an, ich bin schon sehr gespannt, was sich musikalisch bei SCARLET AURA getan hat.
Der Name der Scheibe scheint tatsächlich Programm zu sein, denn bereits auf dem Opener 'This Future Becomes Our Past' präsentiert sich SCARLET AURA so heavy wie noch nie. Die Bonnie-Tyler-Gedächtnisröhre von Sängerin Aura zieht mich sofort wieder in ihren Bann, diese Stimme passt zum Heavy Metal einfach wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Für mich hat sie zudem eine der interessantesten weiblichen Stimmen im Heavy Metal, abseits des Operngeträllers. Das "Hot" im Albumnamen dürfte wohl auch eher eine Anspielung auf sie sein, als auf ihre männlichen bärtigen Bandkollegen. Dass sie auch gefühlvollen Gesang draufhat, zeigt Aura bei 'Fallin' To Pieces' auch wieder eindrucksvoll, bei dieser Nummer darf sie richtig glänzen.
Insgesamt hat SCARLET AURA auf der neuen Scheibe den Härtegrad im Vergleich zu vorherigen Veröffentlichungen schon deutlich angezogen, was der Band meiner Meinung nach aber ohnehin viel besser zu Gesicht steht. Vor allem der Gesang von Aura kommt so wesentlich besser zur Geltung. Auch zeigt sich die Truppe um einiges verspielter als zuvor, in den Songs sind jetzt auch viel mehr Gitarrensoli zu finden, was auch keinesfalls schlecht ist. Zudem sind die Tracks auf "Hot'N'Heavy" wesentlich mitreißender gestaltet, als es früher der Fall war. Offenbar hat sich das ausgiebige Touren mit ANGRA und RHAPSODY tatsächlich positiv auf SCARLET AURA ausgewirkt. Man hört der Scheibe wirklich an, dass die Band Bock hat und es gar nicht erwarten kann das neue Material auf den Bühnen dieser Welt darzubieten.
Musikalisch hat SCARLET AURA also einen gewaltigen Schritt nach vorne gemacht, was man in Sachen Produktion leider nicht behaupten kann. Schon in meinem Review zu "Memories" war das der große Schwachpunkt den ich bemängeln musste, woran sich leider auch nichts geändert hat. Man muss zwar fairerweise zugeben, dass es auch hier deutliche Verbesserungen zu vermelden gibt, aber da ist schon noch sehr viel Luft nach oben. Vor allem der Drumsound ist zu leise und kommt mit wenig Druck aus den Boxen, aber auch den Gitarren stünde stellenweise etwas mehr Dampf gut zu Gesicht. Wenn man ganz oben mitspielen will, dann braucht man halt auch einen ordentlichen Sound, sonst wird das nichts.
"Hot'N'Heavy" - der Name ist tatsächlich Programm, denn SCARLET AURA hat auf der neuen Scheibe den Härtegrad der Songs deutlich angezogen, was nicht nur wunderbar zum Songmaterial passt, sondern auch den Gesang von Aura besser zu Geltung bringt. Auch musikalisch ist die Scheibe wesentlich runder, als alles was ich von der Truppe bisher gehört habe. Wirklichen Ausschuß konnte ich nicht ausmachen, dafür ist sogar der eine oder andere Kracher enthalten (z.B. 'Hail To You' oder 'Let's Go Fuckin' Wild'). Der große Schwachpunkt ist zwar immer noch die Produktion, aber auch hier hat SCARLET AURA sich im Vergleich zum Vorgänger verbessern können, die Band ist also immerhin auf dem richtigen Weg. Vor allem live dürfte das neue Material seine volle Schlagkraft entfalten, falls der Sound stimmt. Weiter so!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Hermann Wunner