SCARS IN PNEUMA, THE - The Path Of Seven Sorrows
Mehr über Scars In Pneuma, The
- Genre:
- Melodic Black Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Kolony Records
- Release:
- 08.02.2019
- Devotion
- Souls Are Burning
- Spark To Fire To Sun
- All The Secrets That We Keep
- Dark Horizons Ahead
- The Glorious Empire Of Sand
- Constellations
Zwischen großem Potential und standardisierter Genre-Kost
Auch im Jahr 2019 scheint der Black-Metal-Underground weiterhin der Lieferant für die meisten Newcomer zu bleiben, denn nach etwas mehr als einem Monat steht mit "The Path Of Seven Sorrows" von THE SCARS IN PNEUMA schon wieder ein Debüt in den Startlöchern, das sich in diesem heiß umkämpften Markt behaupten will. Ursprünglich das Solo-Projekt des Italieners Lorenzo Marchello, hat sich inzwischen eine dreiköpfige Besetzung zusammengefunden, die aus dem Alleingang des Gitarristen und Sängers eine vollwertige Band macht.
Musikalisch hat sich das Trio dabei laut eigener Aussage dem Ziel verschrieben, sich den üblichen Genre-Kategorisierungen zu entziehen und einen ganz eigenen Weg in der Schwarzmetall-Landschaft zu beschreiten. Gelungen ist das allerdings nur in Teilen, denn über weite Strecken hört man dem Erstling doch an, dass sich Marchello und seine Mitstreiter stark von den momentan so beliebten melodischeren Spielarten des Genres haben inspirieren lassen. So scheinen an vielen Stellen auch ganz klar die Vorbilder der Italiener durch, egal ob es sich dabei nun um aktuelle Vertreter wie UADA handelt oder um alte Helden wie EMPEROR oder DISSECTION. Dabei lässt sich durchaus immer wieder ein Gespür für eingängige Melodien erkennen, trotzdem reicht das nicht, um sich auch nachhaltig in der überfluteten Black-Metal-Landschaft einen Platz zu erkämpfen.
Deutlich besser stehen die Chancen dafür, wenn die Truppe auch einmal weit über den Genre-Tellerrand hinausschielt. Bestens nachzuhören zum Beispiel beim starken 'Souls Are Burning', das insbesondere in der zweiten Hälfte mit fast schon schwermetallischen Tönen, Post-Rock-Ausflügen und einer unheimlich starken weiblichen Gastsängerin punktet, die leider in den vorliegenden Promo-Unterlagen nicht namentlich genannt wird. Ähnliches gilt auch für das starke 'All The Secrets That We Keep', das ebenfalls phasenweise deutlich im Heavy Metal wildert und mit einer unwiederstehlichen Gitarren-Hookline punktet, die sich schnell ins Langzeitgedächtnis des Hörers einbrennt. Getoppt werden diese beiden Glanzlichter nur noch von 'Spark To Fire To Sun', das zwar eher im klassischen Melodic-Black-Metal-Kontext verweilt, trotzdem aber mit wunderbaren Melodien und garstigen Riffs punktet und sich zum absoluten Höhepunkt des mit sieben Tracks fast schon etwas kurz geratenen Langspielers entwickelt.
Unter dem Strich bleibt das Erstwerk von THE SCARS IN PNEUMA damit eine durchaus vielversprechender Einstand. Zwar verstecken sich auf dem Silberling immer wieder auch ein paar Lückenbüßer, doch gerade wenn das Trio mutig außerhalb der eigenen Wohlfühlzone agiert, gelingen den Italienern einige tolle Kompositionen, die sich locker mit der zahlreichen Konkurrenz messen können. Mit ein bisschen mehr Mut auf zukünftigen Veröffentlichungen könnte diesen Newcomern definitv noch eine große Zukunft bevorstehen.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs