SCARS OF TOMORROW - Design Your Fate
Mehr über Scars Of Tomorrow
- Genre:
- Metalcore
- Label:
- Let It Burn
- Release:
- 15.07.2004
- Design Your Fate
- This Autumns Bleeding
- Rebirth
- Arise
- Bleak Sky
- With Open Arms
- T.F.T.D.C.
- Vengeance
- Another Day Another Mark
Nach dem letztjährigen Release "Rope Tied To The Trigger", der aktuellen Veröffentlichung der Band bei Victory Records/Sony (bei uns März 2004), kommt nun etwas verspätet der 2003er Release der amerikanischen Metalcoreler SCARS OF TOMORROW auch in Europa zu Release-Ehren, wenn auch nur über das Münchener Kleinstlabel Let It Burn Records. Das ist schon schade, denn obwohl ich die anderen Alben der Band nicht kenne, so offenbart doch "Design Your Fate" das große Potenzial, welches in der Band steckt. Natürlich wartet das Quintett mit den üblichen Metalcore-Trademarks wie aggressivem Gesang, viel Gemoshe, Breakdowns usw. auf, andererseits hört man den Songs auch an, dass die DEFTONES ebenfalls eine große Inspiration für die Band sind.
SCARS OF TOMORROW hängen jetzt aber nicht zwischen Nu Metal und Metalcore fest, auch leidet die Aggressivität nicht darunter, die Gruppe schafft es scheinbar spielend, diese unterschiedlichen Einflüsse zu einem spannenden Hybrid zusammenzufügen. Der Opener und Titeltrack fängt z. B. mit diesem typischen Nu-Metal-Groove an, was gut mit den Moshparts harmoniert. Man merkt als Hörer auch sofort, dass die Band auf Abwechslung setzt, melodischere Passagen ergänzen sich gut mit treibenden Parts.
Hinzu kommt noch der Wechsel von klarem, leicht melancholischem Gesang mit aggressivem, tiefem Geshoute. 'Rebirth' verbindet gekonnt Melancholie in den Melodien mit netten Stakkatoriffs und einer guten Dosis Eingängigkeit. Bei 'T.F.T.D.C.' wird das Gaspedal etwas mehr beansprucht, wobei die Idee, Kreischgesang mit einer netten Melodie zu unterlegen, definitiv gelungen ist. Auch sonst verbinden SCARS OF TOMORROW aggressive Parts immer wieder mit einprägsamen Melodien. Dadurch fehlt zwar die Durchschlagskraft anderer Metalcore-Bands, aber so wird das Material auch nicht langweilig. Und die kompakt inszenierten Moshparts sollten live locker dazu ausreichen, für die eine oder andere blutige Nase zu sorgen.
Also alles eitel Sonnenschein? Nein, nicht ganz. Obwohl ich bei meinem Gesamturteil bleibe, dass das hier eine gute CD ist, die mit ihrer eigenwilligen Mischung und den kompakten, griffigen Songs zu überzeugen weiß, so bleiben doch einige Kritikpunkte. So wäre es z. B. cool, wenn die Band mal aus dem Midtempo-Gefängnis ausbrechen würde, einige schnellere Passagen sind zwar vorhanden, aber mehr Abwechslung in Sachen Geschwindigkeit wäre wünschenswert.
Die ausgefeilte Gitarrenarbeit hingegen weiß zu überzeugen, der aggressive Gesang weniger. Das klingt etwas zu kraft- und vor allem zu identitätslos. Das sind aber auch schon die einzigen beiden Kritikpunkte, den Rest habe ich oben schon erwähnt.
Falls ihr Schwierigkeiten habt, das Album im Laden oder bei Amazon zu bekommen, einfach mal die einschlägigen Mailorder antesten.
Anspieltipps: Design Your Fate, Rebirth, Bleak Sky
- Redakteur:
- Herbert Chwalek