SCARS OF TOMORROW - The Horror Of Realization
Mehr über Scars Of Tomorrow
- Genre:
- Metalcore
- Label:
- Victory / Soulfood
- Release:
- 13.10.2005
- The Constant Horror Of Reality
- The False Love In Lust
- Murderers And Madmen
- SSNova
- The Hidden Grudge
- The Marks Of Time
- The Unknown
- 4Smith
- This Autumns Bleeding
- The Struggle
- Onthe15
Okay, ich weiß, die Hälfte (niedrig geschätzt) wird dieses Review nicht lesen, weil als Stilbeschreibung Metalcore dabei steht, und ein weiteres Viertel wird wohl mit der Erwartungshaltung "Och nö, nicht die nächste 08/15-Band aus dem Genre" darangehen. Das kann ich auch durchaus verstehen. Nur beginnt auch im Hardcore / Metalcore ein Umdenken. Bands wie THE AGONY SCENE, MOST PRECIOUS BLOOD oder auch SCARS OF TOMORROW zeigen nämlich, dass es auch anders geht.
Letztere setzen dabei auf midtempo-lastigen Metalcore mit massig Doublebass und einem aggressiven Brüller als Sänger. Klingt unspannend, aber die Jungs machen daraus was. Zum einen werden immer wieder geschickt Melodien in die Songs eingeflochten und auch cleaner Gesang kommt zum Tragen. Der klingt aber keinesfalls jammerig-emomäßig, sondern recht dunkel und eigenständig, und er rundet die Songs nur ab, ohne sie zu dominieren. Zum anderen ist die Rhythmusarbeit etwas Besonderes. Es werden immer wieder Schlenker eingebaut, nicht stumpf durchgeknüppelt und anstelle des vollen Rhythmusgitarrenbrettes gibt es, wie schon erwähnt, immer mal Melodien oder interessante Riffs oder Läufe, mal im Vordergrund, mal im Hintergrund. Und dann wären da noch die eingängigen Momente wie z.B. beim Opener 'The Constant Horror Of Reality', beim treibenden 'Murderers And Madmen' oder beim ruhig beginnenden 'The Struggle'. Ich habe mich jedenfalls häufiger dabei ertappt, Textfragmente vor mich hin zu singen.
Da auch die Moshparts mal wieder Wände, ja ganze Mauern einreißen, ist "The Horror Of Realization" summa summarum ein starkes Album geworden, das halt nicht nach Band XY klingt und interessanten Metalcore auffährt. Man braucht zwar ein, zwei Durchläufe, bis sich einem das Album wirklich erschließt, dann entwickelt die CD sogar Suchtpotenzial. Starke Leistung, die ich der Band nicht unbedingt zugetraut hätte.
Anspieltipps: Murderers And Madmen, The Constant Horror Of Reality, The Hidden Grudge, The Struggle
- Redakteur:
- Herbert Chwalek