SCENT OF FLESH - Valor In Hatred
Mehr über Scent Of Flesh
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Firebox / Twilight
- Release:
- 31.05.2004
- Valor In Hatred
- The Art Of Beheading
- Circle Of Dark Beliefs
- Visions Of Death
- Descent To Dark Clarity
- Unleashed Be The Ungodly
- Suicidal Cannibalism
- The Last Awakening
Es gibt doch immer wieder Überraschungen. Da flattert eine CD in meinen Briefkasten, die eigentlich gar nicht auf meinem Wunschzettel stand – und dann ist es ein absolutes Überraschungs-Highlight! Was die Finnen SCENT OF FLESH auf ihrem zweiten Album "Valor In Hatred" nach einigen Querelen um den Veröffentlichungstermin abziehen, ist schon ziemlich beeindruckend. Eine weitere Überraschung ist die Tatsache, dass ihr Heimatland ganz offensichtlich mehr zu bieten hat als Gothic-Geträller und Humpa-Black-Metal. ;o) Das haben zwar auch schon AMORPHIS bewiesen, aber die haben ja schon seit Langem nix mehr mit Death Metal am Hut. Und im direkten Vergleich mit SCENT OF FLESH wirkten sie bereits Mitte der Neunziger wie Weisenknaben.
Die fünf Finnen brettern vom ersten Takt an mit einer Riffgewalt los, als wollten sie sich den Titel "SLAYER of Brutal Death Metal" erspielen. Harte Riffs, melodische Riffs, ruhigere Gitarren, Soli, Tempowechsel, gezielte Breaks: Hier jagt ein Kracher den nächsten! Irgendeinen Song hervor zu heben, wäre wirklich unfair, vielleicht mal abgesehen von 'Visions Of Death', der mit einem ganzen Riffgewitter über dich hereinbricht. Die Gitarristen Herkko und Matti zocken, dass auch Thrashfans ihre Freude haben müssen; Drummer Antti knüppelt sich die Arme lahm, und Sänger Niko rundet das Bild mit seinen charismatischen Grunz-Vocals ab. Hört euch einfach mal den ersten und den letzten Track an, dann könnt ihr ansatzweise erahnen, welche Qualität euch dazwischen erwartet. 'The Last Awakening' verdient dann doch nähere Betrachtung. Zum einen sagt es schon etwas über die Albumqualität aus, wenn eine Band sich erlauben kann, ein solches Brett ganz nach hinten zu stellen. Zum anderen zeigt das Quintett in der zweiten Hälfte des 13-minütigen Songs, wie breit gefächert ihre musikalische Fertigkeit ist: Ein mönchartiger Chor, begleitet von tiefem Bass und Akustikgitarren. Klingt zwar auf die Dauer etwas eintönig, aber trotzdem interessant.
"Valor In Hatred" 'nur' als echtes Underground-Highlight zu bezeichnen, grenzt schon an gewaltige Untertreibung. Ich bin von dem Silberling, mit dem SCENT OF FLESH durchstarten sollten, restlos begeistert. Absolute Kaufpflicht für jeden Death-Metaller, Hörtipp für jeden Thrash-Metaller! Im Übrigen ist die Idee, jedes Bandmitglied im Booklet mit Kopfschuss und weißen Pupillen darzustellen, zwar nicht neu – aber bei den Jungs passt das wie die Cover-Faust aufs Auge. Hate is in you, unleash it!
Anspieltipps: Valor In Hatred; The Art Of Beheading; Circle Of Dark Beliefs; Visions Of Death; The Last Awakening
- Redakteur:
- Carsten Praeg