SCENTERIA - Art Of Aggression
Mehr über Scenteria
- Genre:
- ThrashCore
- Label:
- Karmageddon Media
- Release:
- 28.06.2004
- Acts Of Lunacy
- Circle Of Fear
- Forever Lost
- Infected War
- Addicted
- Dead Point Of View
- Blackend
- Reign Of Hate
- The Abyss
Wieso müssen neue musikalische Trends eigentlich immer in Massen auftauchen? War das früher auch schon so? Sobald eine Band in den Medien durch ihre Innovativität gepriesen wird und mit ihrem "neuen Sound" eine Bresche schlägt, strömen x andere Bands hinterher, um diese Bresche auszuleiern? Im Interview heißt es danach dann immer, man habe schon immer diese Art von Musik gemacht, und sei überrascht, dass x andere Bands auf der Welt zur gleichen Zeit dieselbe Art von Musik praktizieren.
SCENTERIA sind eine jener Bands, die urplötzlich mit Musik aufwarten, die sehr, sehr stark an SHADOWS FALL, LAMB OF GOD, KILLSWITCH ENGAGE und andere neue Heroen des MetalCore erinnern.
Natürlich nur ein lustiger Zufall. Nichtsdestotrotz hört sich die Scheibe verdammt gut an. Was unter anderem daran liegt, dass man hier den perfekten Spagat zwischen straighten Brecher-Riffs, donnernd unterlegten Drumpassagen und einer Art von verzerrter Melodie schafft. Wobei hier besonders diese Melodie sehr eindringlich und überzeugend gespielt wird (was wahrscheinlich an den raffiniert eingebauten Synthieeffekten liegt, die das harte Grundgerüst so gekonnt umspielen, dass der Gesang nicht völlig fehl am Platze wirkt). Der Sänger kann leider nicht mehr als die meisten Shouter der Gattung, außer heiserem Gegröle und lang gezogenem Gesang läuft da nicht viel.
Besonders viel Potenzial liegt in der Melodiefraktion. Ich kenne wenige Bands des Genres, die es so gekonnt verstehen, harte Passagen, wie geschaffen für die wirbelnde Haarmenge, an eindrucksvolle Melodie-Passagen anzuschließen, was dem Sound ein gewisses Etwas verpasst, das die Band von anderen Gruppen abgrenzt, und somit ein absolutes Highlight des Genres darstellt.
SCENTERIA haben hier auf eindrucksvolle Art und Weise gezeigt, dass man sich dem Trend anschließen kann, ohne dabei auf die eigene musikalische Identität zu verzichten. Schön zu hören, im wahrsten Sinne des Wortes.
Anspieltipps: Blackend, Addicted (!!!), Reign Of Hate (und so ziemlich der komplette Rest der Platte)
- Redakteur:
- Michael Kulueke