SCHAEFER, FRANK - Der Couch Rebell - Streifzüge durchs wahre Leben (Buch)
Mehr über Schaefer, Frank
- Genre:
- (Extreme) Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Herder
- Release:
- 09.04.2015
- Vorwort
- Der Mensch wird erst ganz Mensch infolge einer Rebellion
- Der Rebell möchte aussehen wie ein Rebell
- Der Rebell möchte eine neue Welt gründen
- Der Rebell hat ein Problem mit dem Altern
- Der Rebell ist unhöflich. Sein Verhalten unterscheidet sich von dem "bei Hofe"
- Der Rebell entspricht nicht der Norm. Er vertritt Werte, die mit dem kollektiven Konsens nicht übereinstimmen
- Man kann sich seine Rebellion nicht aussuchen
- Der Rebell macht seine Welt, wie sie ihm gefällt
- In jeder Rebellion liegt ein Problem verborgen
- Der Rebell ist immer auch Projektionsfläche kollektiver Sehnsüchte
- Der Rebell ist immer in Gefahr, domestiziert zu werden
- Der Rebell ist rücksichtslos gegen sich und andere
- Der Rebell will nicht erwachsen werden
Gute Unterhaltung in intelligentem Gewand.
Der Name Frank Schäfer dürfte vielleicht dem ein oder anderen ein Begriff sein. Bekannt ist er als Schreiber für unter anderem die Magazine Rolling Stone, taz und Titanic. Ende der 80er, Anfang der 90er war er Gitarrist in der Metal Band SALEM’S LAW. In seinem Buch "Couch Rebell - Streifzüge durchs wahre Leben" erzählt er auf intelligente, humorvolle Art von seiner eigenen Rebellion in Jugendjahren und wie sich diese im Laufe seines Lebens verändert hat.
Strukturiert wird das Buch durch Kapitelüberschriften, die einen vermeintlich klassischen Rebellen charakterisieren. Anstatt aber über Exzesse, Gewalt und Anarchie zu schreiben, erzählt Schäfer rückblickend über sein ganzes Leben seine persönliche Rebellen-Geschichte. Das reicht von seinem Jugendalter, in dem er sich die Haare langwachsen ließ und Mitglied in einer Metal-Band wurde, bis hin zum Erwachsenenalter, in dem er mit seiner Frau und seinem Sohn in einem ruhigen Vorort wohnt. Dies mag nicht mehr so ganz dem typischen Image des Rebellen entsprechen, jedoch erklärt Schäfer, warum das aus seiner Sicht absolut in Ordnung ist.
Ein wenig irritierend sind die auf den ersten Blick unzusammenhängenden Anekdoten innerhalb eines Kapitels, die am Ende dieser keinen richtigen Bezug zur Überschrift liefern. Dennoch ist das Buch sehr unterhaltsam, was nicht zuletzt an dem angenehm lockeren Schreibstil und der intelligenten Auseinandersetzung mit den Inhalten liegt. Ebenfalls sehr schön ist der stetige Musikbezug, der sich durch den gesamten Text zieht. Metal spielt eine wichtige Rolle im Leben Schäfers, was Außenstehende nicht immer nachvollziehen können. Doch hierdurch ergibt sich eine breite Identifikationsbasis für den Metal-affinen Leser. Alles in allem sehr amüsant und für gute Unterhaltung zwischendurch hervorragend geeignet.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Maike Knorr