SCHAKAL - Schakal
Mehr über Schakal
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.75
- Label:
- Earhammer
- Release:
- 26.01.2015
- Aus den Ruinen
- Der uralte Feind
- Das Raubgetier
- Eis und Glut
- Im falschen Leben
- Sklave der Sucht
- Bauernopfer
- Kein Ursprung, kein Ende
- Die letzte Plage
- Der grimme Schnitter
- Süßes Entsetzen
- Totlebendig
- Antiquar der Lüge
Hungrige Raubtiere.
Der Bandname SCHAKAL und der Umstand, dass sich das Trio aus Nordrhein-Westfalen der deutschen Sprache bedient, lässt Trugschlüsse zu. So findet auf "Schakal", dem Debütalbum der noch jungen Gruppe, keineswegs Neue Deutsche Härte statt, sondern lupenreiner, wunderbar gitarrenlastiger Heavy Metal. Dazu passt dann irgendwie auch der Auftritt der Schakale, die sich düster zeigen, mit markanten Masken ablichten lassen und das Coverartwork des ersten Lebenszeichens mysteriös und unplakativ belassen.
So singt Frontfuchs Roland Scharf trotz der deutschen Sprache ohne aufgesetztes Gehabe, sondern melodisch, klingt eher nach Bruce Dickinson als nach einer weiteren Lindemann-Kopie. Das ist bei unserem Konsonantenreichtum, der sich für rhythmischen Sprechgesang besser eignet als für Scharfs melodische Darbietung, gar nicht mal so einfach. Scharf ist außerdem verantwortlich für die progressiven Gitarrenriffs, die stets mit genug Durchschlagskraft daher kommen und ebenfalls deutlich untermauern, in welchem Genre wir uns hier bewegen. Antonius Grützner, der zusammen mit Scharf SCHAKAL gründete, sorgt als Schlagzeuger für Rhythmen, die ganz unpreussisch abwechslungsreich und variabel daher kommen. Das Trio komplett macht Basser und Produzent Hermann von Ohr, der zum einen sein Instrument hörbar beherrscht und "Schakal" zum anderen einen fantastischen Klang beschert hat.
Während Fans von Gruppen wie EISB(R)ECHER und Konsorten erstmal hinein hören sollten ins hungrige Treiben dieser Raubtiere, ist für alle Freunde des wahren Stahls eine Kaufempfehlung auszusprechen. Allein die großartige Riffarbeit rechtfertigt meine Einschätzung. Die Texte umschiffen Peinlichkeiten mit großem Abstand, musikalische Ausfälle sind nicht zu entdecken. Stattdessen bietet SCHAKAL schon auf dem Debüt eine knappe Stunde allerfeinste Eisen-Unterhaltung mit jeder Menge Headbanger-Potenzial.
Anspieltipps: Antiquar der Lüge, Der grimme Schnitter, Sklave der Sucht
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marius Luehring