SCHARBOCK - Scharbock
Mehr über Scharbock
- Genre:
- Metalcore
- Label:
- Eigenproduktion
- Schwarzer Mann
- Schock
- Tollwut
- Krank
Huch, was haben wir denn da? Eine vierköpfige Band aus Geislingen/Steige, die auf den etwas obskuren Namen SCHARBOCK hört - ist das auch irgendwas Schwäbisches? Klingt ungesund.
Zumindest der Bandname, denn die Musik geht ziemlich schnell ins Ohr und verweilt dort einige Zeit. Von der Stilbezeichnung "Metalcore" solltet ihr euch nicht abschrecken lassen, denn mit den Massen an gesichtslosen Klon-und-Trittbrettfahrer-Bands, die momentan den Markt überschwemmen, haben die vier Süddeutschen nichts am Hut. Wirklich "nur" Hardcore ist's dann aber auch nicht, weshalb ich mich für die Mischung aus Metal und eben jenem entschieden habe - was die Sache dann auch im Kern am besten beschreibt.
SCHARBOCK sind dreckig, roh und räudig, klingen, als lungerten sie gerne in düsteren Kellergewölben herum, um dort nichts ahnende Leute zu überfallen und mit ihrem Brachialsound plattzuwalzen. Der fällt einem nämlich sofort auf: Für eine Eigenproduktion hat die selbstbetitelte Platte 'nen fast schon unerhört fetten Arsch, die getriggerten Drums bollern angenehm heftig, während die tiefergelegten Klampfen ordentlich braten. Dazu der stets noch verständliche Grunzgesang von Oliver, und fertig ist eine Mischung, die für meine Ohren heutzutage so niemand in Deutschland hinbekommt. Auch wenn härtetechnisch mindestens eine halbe Welt zwischen SCHARBOCK und den SCHWEISSERn liegt, so erinnert mich das Quartett in Sachen Intensität, Texte (gut, die sind etwas direkter) und Rotz-Appeal am meisten an die ehemals so grandiose Truppe aus Weilheim. Gerade Brecher wie 'Schock' oder lecker Groove-Orientiertes wie 'Schwarzer Mann' treffen direkt ins, äh, Schwarze und dürften besonders livehaftig wahre Abräumer sein.
Summa summarum ein wirklich toller Einstand einer verheißungsvollen Truppe, von der ich in Zukunft gerne mal eine komplette Langrille verhaften würde. Interessierte checken mal die Hörproben auf der Homepage an!
Anspieltipps: Schwarzer Mann, Schock
- Redakteur:
- Rouven Dorn