SCHINDER, DIE - Wundenmann
Mehr über Schinder, Die
- Genre:
- Gothic-Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Moonstorm
- Release:
- 07.01.2002
- Menschenskinder
- Blut Christi
- Zeugen in den Schacht
- L 4
- Heile Welt
- Rosengarten
- Wundenmann
- Vortrieb
- Ablass 2000
- Todmaschine
Düster. Apokalyptisch.
Das sind die ersten Worte, die einem beim Genuss von "Wundenmann" durch den Kopf schießen. Die ersten Worte, die einem auf "Wundenmann" entgegen kommen, lauten "wir sind das Gefäß gefüllt mit Schuld, es dringt in uns ein vergiftet unser Blut, unsere Sünden sind der Lohn". Harter Tobak. Aber es kommt noch besser. "Der Mensch will hassen, der Mensch will töten, im Akt des Mordes ist er frei, im Mord werden wir zu Gott". Dagegen sind alle Bands der sog. Neuen Deutschen Härte Weisenknaben. Doch in diese Schublade passen DIE SCHINDER gar nicht. Der Sound ist deutlich zu Gothic-lastig (hervorragend in Szene gesetzt von Bruno Kramm (DAS ICH)), die Gitarren viel zu düster, der Wechselgesang von Daniel und Jens zu beschwörend apokalyptisch. Am ehesten fallen mir als Vergleich noch eine harte Version von WITT (mit deutlich besseren Texten) und SCHWANENSEE ein, die allerdings nicht ganz so düster zu Werke gingen. Bis hierhin könnte das auch ein Review zum letzten Album "Gottesknecht" sein. Was hat sich also geändert?
Im Prinzip nicht viel. DIE SCHINDER sind ihrem schon jetzt ureigenen Stil treu geblieben, auch wenn der Opener "Menschenkinder" am Anfang mit Elektrospielereien erschrickt. Diese sind zwar häufiger in den Songs dann auszumachen, bleiben aber immer schmückendes, nicht störendes Beiwerk. Zudem sind DIE SCHINDER immer dann am Besten, wenn sie mal eine Geige in Ihre Songs einbauen. War es auf "Gottesknecht" noch der Opener "Das Kreuz", so ist es nun der "Rosengarten", der mit Geigen und schönen weiblichen Backingvocals überzeugen kann. Es ist schade, dass die Band auf diese Stilmittel weitgehend verzichtet, denn sie stehen ihr ausgezeichnet zu Gesicht. Auch Ihrer Bergarbeiterherkunft zollen sie erneut Tribut. Im "Vortrieb" heißt es entsprechend "Ich bin Bergmann. Wer ist mehr?".
Letztlich ist auch der "Wundenmann" eine solide Angelegenheit geworden, die vom RAMMSTEIN bis zum DAS ICH Fan jeder mal angetestet haben sollte, der auf krasse Texte und originelle Sounds steht.
Anspieltipps: Rosengarten, Menschenskinder, Zeugen in den Schacht
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk