SCHISMOPHILIA - Dystopia
Mehr über Schismophilia
- Genre:
- Crossover
- ∅-Note:
- 7.00
- Release:
- 12.11.2013
- Road To Perdition
- Katara
- The Walk Of Shame
- Mytuma
- As Reality Passes You By...
- Deliverance
- The Walk Of Shame (Radio Edit)
Kreuzüber den gesamten Blumengarten.
Man versucht, Schubladen auszuweichen. Das ist lobenswert. Und dass ich auch keine finde, in die ich SCHISMOPHILIA stecken kann, spricht für die Band, die zwar aus Deutschland stammt, aber zumindest teilweise griechische Wurzeln hat, die man auch nicht zu kaschieren sucht. Gleich der erste Track nach dem Intro, 'Katara', wird auf Griechisch gesungen. Metal, ruhigere Rock-Verse, heftige Ausbrüche mit leicht gutturalem Gesang, ja sogar kurze Blastbeats: Hier versucht jemand, Stile zu mischen. Und das Experiment gelingt!
Auf "Dystopia" kreiert die Band vier starke Tracks in einer Art modernem Crossover, der sowohl die alten Merkmale des Crossovers der Neunziger aufnimmt, sie aber noch mit Modern Metal und sogar leichten Death-Metal-Anleihen vermischt und die griechische Seite auch integriert. Ein Crossover des Crossovers, sozusagen. Dabei nicht so radikal, wie wir es beispielsweise von WALTARI, den völlig durchgeknallten Finnen, kennen, sondern doch eher stilistisch homogen in ihrer Abwechslung.
Die Musiker sind allesamt schon länger aktiv, auch wenn mir nicht alle Bands geläufig sind (und die Erwähnung von VAN CANTO den Fluchtreflex kurzzeitig auslöst, bis ich lese, dass Dennis Strillinger da gedrummt hat; gerade nochmal entschuldigt, Herr Strillinger!). Diese Erfahrung schlägt sich auch nieder, denn es wäre leicht, sich in den komplexen Kompositionen zu verzetteln, und man ist auch in 'Mytuma' kurz davor, genau das zu erleiden, aber meist geht SCHISMOPHILIA nachvollziehbar zu Werke und lässt den Hörer teilhaben, ohne ihn zu sehr zu verwirren.
Ja, das geht in Ordnung, wenn man sich ein wenig Zeit nimmt, Brüche in den Songs zu verfolgen und den Flow zu finden. Das macht "Dystopia" zwar immer noch nicht zu easy listening, aber zu einer starken EP, die hoffentlich nur ein Vorgeschmack auf ein vollständiges Album ist.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger