SCHL@G - III Ambiguity Of Wisdom
Mehr über Schl@g
- Genre:
- Elektronik / Prog Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- AmygdaLand Music
- Release:
- 19.11.2021
- Ambiguity Of Wisdom
- Wasser wartet.
- America Is Dying And The World Will Pay The Price
- Freedom & Peace Of Mind
- Miasma
- Minsky - Moment
- Ski - L'Afrique
- Sibiria - My Loss
- Frühlingsständchen
Langeweile hat keine Chance.
Das Berliner Duo, bestehend aus dem Gitarristen, Bassisten und Keyboarder Dirk Schlömer sowie dem für Percussion und Drums verantwortlichen Carsten Agthe, präsentierte Mitte November letzten Jahres mit "III Ambiguity Of Wisdom" ein düster-dramatisches Album. Nach dem Debütalbum "Werk" aus 2013 und dem Zweitling "Loch" aus 2014, das vom Kollegen Björn Backes rezensiert wurde, hat das Krautrock-Projekt dem neuen Album einen leichten Doom-Hauch verliehen. Mit "III Ambiguity Of Wisdom" erwartet den Hörer ein percussionlastiges Album, auf dem diverse elektronische Samples abgemischt wurden und bei dem selbst in den ruhigeren Parts mächtig viel los ist. Durch manche dieser Samples wird man an Kurse östlicher Natur wie zum Beispiel Yoga oder Nia erinnert.
In dem mit Afrobeat unterlegten Titeltrack, der zugleich Opener des Albums ist, werden Sprachaufnahmen des umstrittenen, slowenischen Philosophen Slavoj Žižek verwendet. Anfangs ist es noch schwierig, eine klare Melodie zu erkennen, denn diese tritt erst später hervor, doch die Geduld wird belohnt. Trotz der vielen musikalischen Informationen wird es einem nicht zu viel. Das ebenfalls reich mit Percussion gestützte 'Wasser wartet.' ist ein seltsames Lied, welches mich aufgrund der dauerhaften Wiederholung der beiden Worte mit der schlichten Frage "Worauf?" zurücklässt. Auch die instrumentale Begleitung erweckt in mir keinerlei Assoziation zu Wasser. Im beachtlichen dritten Song entwickelt sich der Beat langsamer. Gitarrenspiel ist hier deutlicher wahrnehmbar. Die feinen, kleinen Nuancen machen 'America Is Dying And The World Will Pay The Price' abwechslungsreich. In dem Stück werden Samples von Aussagen des englischen Mystikers Alan Watts aus den 50er Jahren und des aktuellen Präsidenten der USA gegenübergestellt.
'Freedom & Peace Of Mind' lockert die Atmosphäre zwischendurch auf, denn es erinnert an eine leichte Sommerparty im Freien. Akustik- und E-Gitarre übernehmen die Führung und es erklingt Gesang männlicher und weiblicher Stimmen. Der längste Track 'Miasma' startet mit einem lockenden Beat. Gitarre und die Nebengeräusche entwickeln hierzu eine Melodie mit Drive, die mit der Zeit nur noch hypnotischer wird. Die Lyrics werden dabei eher gesprochen, als gesungen. In 'Minsky - Moment' liefert das Piano die Grundmelodie, welche mit Einsatz von Drums, gespielt von Philipp Steidl, und Gitarren eine Steigerung erfährt. Nach zwei Minuten wird diese von differentem Beat und nahöstlichen Gesang durchbrochen. Sobald das Piano zurückkehrt und das Xylophon hinzutritt, wird der Beat fordernder und die Gitarren heben zum Höhenflug ab.
'Ski - L'Afrique' ist ein elektronisch verwobener Klangteppich mit simplen Lyrics, die aber nur im vorderen Teil auftauchen. Dieser Teppich wird später noch von den Percussions aufgeklopft. Durch den Gitarren wird eine Umrandung angeknüpft. Das ambiente, verzaubernde Zwischenstück 'Sibiria - My Loss' offeriert verhaltene Drums, sphärische Gitarrentöne und sogar Cymbals. Der Finaltrack macht mit einem frühlingshaften Intro seinem Namen alle Ehre. Nach kurzer Störung durch die Gitarren verbindet sich alles mit Einsatz eines trippigen Beats und eines Schellenstabs harmonisch miteinander, so dass man recht gern mit auf diese musikalische Reise geht. Vor einem beruhigenden Outro ertönt noch eine Art indianischen Gesangs.
Alles in allem liegt mit "III Ambiguity Of Wisdom" ein gesellschaftskritisches Album voller Fülle vor, bei dem man immer wieder neue Aspekte entdecken und leicht in Trance verfallen kann. Auch das Tanzbein hat daran seine Freude.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Susanne Schaarschmidt