SCHLACHTUNG - Mahnmal
Mehr über Schlachtung
- Genre:
- Death Metal / Black Metal / Grindcore
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Serpentes Records / Cargo Records
- Release:
- 27.05.2016
- Die Galerie zerstörter Seelen
- Durch die Augen der Schönheit
- Eli, Eli, Lama Sabachtani
- VErblendung
- Ohne Würde
- ...und Mammon lacht
- Am Abgrund
- Das Gift alter Fackeln
- Das letzte Gebet
- Gott ist abwesend
- 269 / Aletheia
Zorn, Wut, Verzweiflung - alles unter dem alten Hut.
Bandname und Albumtitel lassen bereits vermuten, dass es bei SCHLACHTUNG nicht gänzlich unpolitisch zur Sache geht. Doch von Platitüden und dem effektreich erhobenen Zeigefinger ist die Band aus Paderborn weit entfernt. Vielmehr will sie die allgemeine Wut auf zweifelhafte Systeme und globale Missstände auch in der Aggression ihrer Musik wiedergespiegelt wissen, und das gelingt ihr auf "Mahnmal" relativ gut. Das neue Album ist gerade in den ersten Takten ein ziemlicher Hassbatzen, auf dem die Herren Gift und Galle spucken und ihrer aufgestauten Frustration mächtig Luft machen. Doch der entscheidende Haken bleibt: Musikalisch ist diese Form des reflektierten Expressionismus nicht sonderlich originell umgesetzt.
Denn die Form der Extreme, die SCHLACHTUNG wählt, ist hinlänglich bekannt und reicht von Grindcore-Attacken über raue Black-Metal-Fetzen bis hin zur Old-School-Todesblei-Verrohung. Dass bei dieser Mixtur eine Menge kanalisiert werden kann, ist offensichtlich, nur geht die Spannung im Laufe des Albums kontinuierlich verloren, weil die Band keine großen Experimente wagt und bis kurz vor Schluss ihren Stiefel runterzockt. Mit 'Ohne Würde' und 'Durch die Augen der Schönheit' haben die Jungs ein paar wirklich respektable Nummern ins Programm, die aber auch nicht darüber hinwegtäuschen können, dass das Gefühl des allzu Vertrauten die Platte mit einem kleinen Schatten belegt. Erst in 'Gott ist abwesend' und '269/Aletheia' kommt ein bisschen mehr Abwechslung in die Songs, doch danach ist "Mahnmal" auch schon über die Ziellinie gelaufen und kann diese neue Wendung nicht mehr weiterverwerten.
Nun, vielleicht hört sich das alles sehr kritisch an, soll es aber in diesem Maße gar nicht sein. Es ist lediglich so, dass "Mahnmal" eine noch größere Wirkung hätte, würde die Band ihre ungebremste Entschlossenheit auch noch kreativer für das Songwriting nutzen. Denn genau hier fehlen der neuen Scheibe der Paderborner ein paar Akzente, die abseits der politischen Message langfristig haften bleiben.
Anspieltipps: Durch die Augen der Schönheit, Am Abgrund
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes