SCHMERZ - Totes Metall
Mehr über Schmerz
- Genre:
- Black/Death/Thrash
- Label:
- Eigenproduktion
- Die Postkarte
- Stereotyp
- Toiletpolice
- Normal
- Fisch ist Gemüse
- Vergangenheit
- Leeres Sein
- Information
- Gier nach Mensch
- Egal
- 8 Minuten
"Totes Metall" ist die erste, eigenproduzierte CD von SCHMERZ aus Frankfurt, welche man im Jahre 2002 aufgenommen hat. Darauf befinden sich 23 Minuten Musik in Form von elf Songs. Stilistisch finden sich Elemente von Black und Death bis Thrash Metal auf der Scheibe wieder. Im Grundton wirbelt man sehr schnell durch die Stücke, aber ab und zu wird das Ganze auch mit getragenen, leicht doomigen Parts gewürzt.
Auf "Totes Metall" bekommt der Hörer eine brachiale Wand vor den Latz geknallt, die roh und kompromisslos daherkommt. Den Songs fehlt aber dennoch so etwas wie eine klare Linie, das klingt noch zu sehr nach wirrem Geschrammel. Besonders das Riffing ist zu wenig prägnant um den Songs wirklich Kontur zu geben. Sehr gut wirken hingegen die Variationen im Tempo, hier werden die schnellen Knüppel-Attacken immer wieder von ruhigen bis melancholischen Parts abgelöst.
Die rauhen männlichen Vocals werden zudem mit weiblichem Gesang kombiniert, aber beileibe nicht so, wie man das von diversen mehr oder minder kitschigen Gothic-Truppen gewohnt ist. Hier wird von dem Mädel wüstes und heiseres Geschrei aufgefahren, das eher nach einem Tobsuchtsanfall klingt. Aber auch dieser Kontrast mit den männlichen Growls hat durchaus etwas Interessantes.
Die Texte sind zum Großteil sehr gelungen und durchaus untypisch für dieses Genre. Auch wenn Botschaften wie 'Fisch ist Gemüse' im ersten Moment zum Schmunzeln anregen mögen, die Lyrics sind allesamt ziemlich tiefsinnig ausgefallen und bei weitem nicht so oberflächlich wie bei vielen artverwandten Bands. Da es ziemlich schwer fällt (eigentlich unmöglich ist), den Gesang zu verstehen, kann man sich die Lyrics durchaus auch mal gesondert im Booklet (auch wenn dort nur fünf Songtexte abgedruckt sind) zu Gemüte führen.
Fazit: SCHMERZ bestechen nicht gerade durch filigrane Instrumentalkunst, haben aber dennoch ein dichtes Brett geschaffen, das vor allem durch seine Rohheit und Wildheit mit den weiblichen Vocals als Aushängeschild punkten kann. Dennoch hätte ich mir im songschreiberischen Bereich ein wenig mehr Qualität gewünscht, denn wenn man mal von dem durchaus ansprechenden Stil der Band absieht, haben die Songs im Einzelnen nicht allzu viel zu bieten. Aber was nicht ist, kann ja noch werden...
Anspieltipps: Die Postkarte, Normal, Information
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer