SCHMUTZKI - Spackos Forever
Mehr über Schmutzki
- Genre:
- Punk Rock
- ∅-Note:
- 3.50
- Label:
- Four Music (Sony Music)
- Release:
- 05.08.2016
- Hey Haters
- Spackos Forever
- Baustelle
- Jesus Schmutzki
- Was immer auch kommt
- Tyrannosaurus Ex
- Zeltplatz Baby
- Ohne Witz
- Lauter träumen
- Sauflied
- Dein Song
- Blau
- Nie mehr Drama
- So durch
Wo ist der Schmutz?
Als ich bei der letztjährigen Breminale auf den Auftritt meiner Lieblings"punker" von TURBOSTAAT wartete, betrat erstmal eine Band namens SCHMUTZKI die Bühne. Ich hatte es nichts besser zu tun, deshalb ließ ich der Neugierde freien Lauf und ließ mich ganz vorurteilsfrei auf die Stuttgarter ein. Und ich wurde tatsächlich beeindruckt vom rohen Sound und der überbordenden Energie der Punkrocker.
Umso gespannter war ich auf das neue Album "Spackos Forever". Doch leider kann der 14 Stücke umfassende Rundling nicht mal im Ansatz mithalten mit den Lorbeeren, die der Dreier um Frontbirne Beat Schmutz im vorigen Jahr ernten konnte. Viel zu poppig klingt das uns hier aufgetischte Oevre. Das ist kein Schmutz, das sind Kindermelodien ohne Sinn und Verstand! Beinahe angewidert warf ich "Spackos Forever" nach dem ersten Durchgang aus der Playlist. Aber die Redakteurspflicht zwang mich zu erneuten Anläufen, der Musik von SCHMUTZKI wenigstens Kleinigkeiten abzugewinnen.
Was ritt mich nur bei der Breminale diese völlig belanglose Melange aus Bravo-Punk und Grundschulgedichten mehr als nur ordentlich zu finden? Es war vermutlich Bier. Wie dem auch sei, auch nach fünf Versuchen ist "Spackos Forever" entweder peinlich oder schlecht. Die viel zu weit in den Hintergrund gemischten Gitarren offenbaren jede textliche Peinlichkeit. Der okaye Gesang steht so sehr im Mittelpunkt, dass ein Überhören der gestümperten Lyrics quasi unmöglich ist. Beispiel? Ich zitiere aus 'Nie mehr Drama': "Ich fühl' mich wie 'n Panzer, denn du bist 'ne Kanone. Wir brettern durch die Scheiße, wenn's sein muss unten ohne." Derart Gagaismus tut man sich nur als ausgewachsener Masochist mehr als einmal an.
Ich muss allerdings gestehen, dass ein paar der angebotenen Stücke durchaus funktionieren. Das rhythmische 'Jesus Schmutzki' ist so ein Beispiel, das stark an WIZO erinnernde 'Zeltplatz Baby' ein anderes. Vielleicht bin ich ja doch zu engstirnig? Abwechslungsreichtum wird jedenfalls in jedem Punkt groß gechrieben.
Es ist letztendlich wohl Geschmackssache, wie viel pinkes Kaugummi im Ohr veträglich ist. Wer sich eine Mischung aus den albernen WIZO-Songs mit dem Schlager der TOTEN HOSEN (und in jedem Fall dämlicheren Texten) unterhaltsam und lohnend vorstellt, der sollte vielleicht doch zugreifen bei SCHMUTZKI. Vielleicht fehlen mir jetzt in diesem Moment nur fünf Liter Bier, um "Spackos Forever" wirklich zu verstehen. Ausprobieren darf das aber gerne jemand anderes. Ich bin durch damit.
Anspieltipps: Jesus Schmutzki, Zeltplatz Baby, Dein Song
- Note:
- 3.50
- Redakteur:
- Marius Luehring