SCOFF - Lambda
Mehr über Scoff
- Genre:
- Rock/Metal/Stoner
- ∅-Note:
- 5.50
- Label:
- Sonicsound Music (rough trade)
- Release:
- 29.07.2011
- The Day Of The Locust
- Temper The Goat
- Riddle Red Blue
- Betraying Angels
- Wrath
- Stampede
- William Blake Is Not The Answer
- The Deceiver
- Lambda
- Mandalay
- My Face Down
- Sirius V
Instrumente Hui - Stimme Pfui!
Normalerweise gehen Qualität von Gesang und Instrumental-Fraktion Hand in Hand. Ist die Stimme mies, kann man auch die Bandkollegen vergessen, während bei guten Musikern auch der Frontmann weiß was er tut.
Nicht so bei SCOFF. Auf ihrem aktuellen Album "Lλmbdλ" könnte die Schere zwischen guten, mitreißenden Melodien beziehungsweise coolen Riffs und einem grottenschlechten Gesang kaum weiter auseinander gehen. Es gibt zwar auch Lieder auf der Platte, wo langweiliges Songwriting und dieser nervige Pseudo-METALLICA-Gesang zusammengehen (wie bespielsweise bei dem Low-Tempo-Stoner 'Riddle-Red-Blue' oder dem BECK-Abklatsch 'The Deceiver'), dennoch sind die meisten Tracks wie das groove-metallische 'Wrath' oder der geniale R'n'R-Song 'Stampede' zumindest instrumental sehr stark.
Leider stört Christian Zahlers Gesang ausnahmslos immer. Der singende Gitarrist versucht zwar amerikanisch und im Stile eines Southern-Rock-Vokalisten zu singen, aber es gelingt ihm einfach nicht zu verhüllen, dass er ein schwachbrüstiger Deutscher ist. Seiner Stimme fehlt einfach die Räudigkeit und der "Dreck", den man für guten Desert-Rock braucht. So klingt das Ganze auch im Allgemeinen mehr nach REVOLVERHELD, die METALLICAs Load-Album neueinspielen, als nach einer ernstzunehmenden Stoner-Kapelle à la KYUSS.
Ein Frontmann von Format eines Phil Anselmo könnte "Lλmbdλ" zu einer richtig guten Scheibe machen. So sind leider die einzigen durchweg hörbaren Songs die beiden Instrumentals 'λ' und der Rausschmeißer 'Sirius V'. Vor allem Letzterer zeigt mit seiner Energie und Radikalität, wozu die Band fähig ist, wenn sie will. Ironischerweise gelingt dies dem Song trotz oder gerade wegen seiner kurzen Spielzeit von nur etwas über einer Minute.
Da tut man sich schon fast etwas schwer damit, dieser CD keine Kaufempfehlung auszustellen. Jedoch wiegen die angesprochenen Defizite einfach zu schwer, um sie einfach zu ignorieren. Man möchte Herrn Zahler fast mitleidig zurufen, dass er sich doch bitte auf sein durchaus ansprechendes Gitarrenspiel beschränken und seine Stimmbänder (ver)schonen möge. Es gibt bestimmt einige gute, arbeitslose Rocksänger in Deutschland, die liebend gerne den Gesangsposten bei SCOFF übernehmen würden.
- Note:
- 5.50
- Redakteur:
- Adrian Wagner