SCOFF - Reverse Universe
Mehr über Scoff
- Genre:
- Heavy Rock
- Label:
- Daredevil / Point Music
- Release:
- 28.04.2006
- Intro
- Sickstill
- Mudman
- Luna
- Avaron's Crate
- Stone Breed
- Nemesis
- Atacama
- Pororoca
- Sold Me A Mirage
- Dirty Grind
- Some Say
- Take A Deep Breath
- Nathan's Poem
- Something Strips The Silence
SCOFF aus München haben in den Jahren 2003 und 2004 bereits zwei EPs veröffentlicht und legen mit "Reverse Universe" nun ihr erstes offizielles Album vor. Und bereits das Coverartwork gibt einen nicht ganz so dezenten Hinweis, in welche Richtung die Songs dieser Platte gehen. Das Trio hat jede Menge Heavy Rock getankt (böse Zungen mögen das Stoner Rock nennen) und rifft mit amtlich bratenden Gitarren nach vorne. Letzteres unterscheidet sie dann auch von dem Großteil der Kifferbands. Drogenvernebelte Endlos-Jams bleiben dem Hörer ebenso erspart wie lahmarschige Möchtegern-Abspace-Einlagen. Stattdessen rockt man oftmals mit CORROSION OF CONFORMITY-Drive durch die Wüste, hat aber zusätzlich einen leichten Alterna-Drall.
Dass dem Dreier mit vorliegender Platte trotzdem noch kein hundertprozentig überzeugendes Werk gelungen ist, liegt daran, dass die beiden erwähnten Welten noch nicht harmonisch zusammengeführt wurden. So wirken die ruhigeren Alternative-Rock-Balladen 'Sold Me A Mirage', 'Nemesis', das in den Strophen an EURYTHMICS' 'Sweet Dreams' erinnernde 'Avaron's Crate' und 'Nathan's Poem' (mit Gitarren-Ausbruch im Mittelteil) zwischen Rockern wie 'Luna', 'Stone Breed' und dem überwiegend knackigen 'Dirty Grind' ein wenig deplatziert. Zudem leiden die gemäßigten Passagen unter dem viel zu trockenen Clean-Gitarren-Sound, der überhaupt keine Tiefe hat und regelrecht aufdringlich ist.
Ein weiterer Punkt, an dem SCOFF zukünftig noch arbeiten müssen, ist der Gesang. Christian Zahler hat zwar keine schlechte Stimme, aber sie wirkt teilweise angestrengt und kippt bisweilen auch um. Momentan fehlt es noch an Sicherheit und Volumen. Nichtsdestotrotz gelingen ihm mitunter gute Refrains wie in 'Pororoca' (Höhepunkt der Scheibe!) und dem genannten 'Sold Me A Mirage', die man sich auch häufiger geben kann.
Addiert man all diese Faktoren, so ist "Reverse Universe" letztendlich ein solides Debüt, auf dem man aufbauen kann. Nicht mehr, nicht weniger.
Anspieltipp: Pororoca
- Redakteur:
- Oliver Schneider