SCORE SET AT ZERO - Zeroes & Villains
Mehr über Score Set At Zero
- Genre:
- Nu Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Split Second
- Zeroes & Villains
- Unbreakable Today
- Stray Bullet
- Hit The Jackpot
- Penny For Your Thoughts
- Riddle Box
- Superhero Suit
- Push The Weaker
- Remedy Found
- Fourty Cups
SCORE SET AT ZERO existieren seit 1996, trieben bis zum Jahre 2002 unter dem Namen "Out Of Tune" ihr Unwesen und legen uns nun mit "Zeroes & Villains" ihre zweite Scheibe unter diesem Namen vor. Das aus Hannover stammende Quintett hat sich "Nu Metal" ganz dick und fett auf die Fahne geschrieben und wird dabei von Bands wie LIMP BIZKET (Phrasierungen), LINKIN PARK (Songwriting) und PAPA ROACH (Power) beeinflusst. Was die Musik leicht eigenständig macht, ist die Tatsache, dass man ab und an Hardcore- und Garage-Punk-Elemente mit einfließen lässt.
Mit 'Split Second' startet die Band dann auch gleich mit dem härtesten Song in die folgenden 37 Minuten und stiftet damit einiges an Verwirrung. Hier regieren die Hardcoreelemente und Sänger Floweeh schreit wie einst Mille (KREATOR) in den Achtzigern. Aber schon mit dem zweiten Song "Zeroes & Villains" zeigen SCORE SET AT ZERO, dass der Opener eher eine Ausnahme darstellt. Eine gewagte Variante, diesen Song an den Anfang zu stellen, denn dies könnte einige potenzielle Käufer bereits nach wenigen Sekunden abschrecken. Die restlichen Songs sind nämlich mehr oder weniger nach dem gleichen Schema aufgebaut: HipHop-Strophen mit anschließend gesungenem Refrain, kurzem Break mit allerlei Soundeffekten und fertig, bevor die 4-Minuten-Schallmauer erreicht ist.
Zu 80 Prozent setzen die Hannoveraner auf Sprechgesang, der ab und an auch die fließende Grenze zum Rap überschreitet. Insgesamt geben sich SCORE SET AT ZERO in diesem Bereich keine allzu großen Blößen, orientieren sich aber in Rhythmik und Reim sehr stark an Fred Durst & Co. Die Refrains sind durchgehend gesungen und werden nur vereinzelt mit hardcorelastigen Vocals gedoppelt. Gerade die gesungenen Passagen lassen aber ein wenig an Druck vermissen und könnten in Zukunft noch mit mehr Herzblut ausgebaut werden. Mit dem Einsatz der geschrieenen Parts (und wenn ich "geschrieene" schreibe, dann meine ich das auch so!) hält man sich im Laufe der CD doch stark zurück und setzt eher auf Farbtupfer ('Riddle Box').
Was fällt noch auf? Im Nu-Metal-Bereich scheint es mittlerweile gang und gäbe zu sein, dass man jeden einzelnen Song auf das Wesentliche beschneidet und nur notgedrungen einen C-Teil einbaut (Strophe/Refrain/Strophe/Refrain/C-Teil/Refrain). In diesem Bereich haben LINKIN PARK mit ihren beiden Veröffentlichungen Maßstäbe gesetzt, da man hier nicht nur mit Vorsatz, sondern auch mit der Stoppuhr komponiert hat. Auch SCORE SET AT ZERO scheinen die Uhr jederzeit im Auge zu behalten, denn die so genannten Breaks (im Metal kommen auf diese Parts die Gitarrensoli) werden teilweise schon arg vernachlässigt. Wahnsinn.
In meinen Augen ist "Zeroes & Villains" ein solides Nu-Metal-Werk geworden, welches Fans besagter Bands bestimmt Freude machen dürfte. Ich bezweifle zwar, dass SCORE SET AT ZERO damit der große Wurf gelingt, zu sehr sitzen die Herrschaften zwischen den Stühlen, aber live dürften die Songs einige Hallenböden zum Vibrieren bringen.
Den 11-Track-Silberling mit professioneller Aufmachung gibt es für 8,00 EUR unter folgender Adresse zu bestellen: Elmar Schmid, Osterfeld 6, 30989 Gehrden
Anspieltipps: Split Second, Riddle Box
- Redakteur:
- Chris Staubach