SCORNGRAIN - Utopia.Paranoia.Perversions!
Mehr über Scorngrain
- Genre:
- Industrial Metal
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Sonic Supernova
- Satan's My Co-Pilot
- Utopia.Paranoia.Perversions!
- Bloodrush
- Age Of Disgust
- Cat' O Nine Tails
- Dead Man's March
- Once In Knifetime
- Cure Equals Suffering
- Fade And Vanish
Eine nahezu typische Dynamic Arts-Band!
Es gibt Label-Profile, die zwar nicht wirklich unbeweglich sind, deren Bands aber letzten Endes leichter unter einen Kamm zu scheren sind als bei so manch universeller ausgerichteter Metal-Plattenfirma. Dass SCORNGRAIN beispielsweise für zwei Alben bei Dynamic Arts unter Vertrag standen, scheint im Hinblick auf den sphärisch ausgerichteten Industrial Metal-Klang der Finnen absolut logisch. Dennoch gingen Band und Label kürzlich getrennte Wege, da den Musikern die revolutionären Möglichkeiten der Internet-Vermarktung günstiger erschienen. Doch der Eigenvetrieb, der in der Heimat sogar durch eine Heftbeilage unterstützt wurde, könnte für "Utopia.Paranoia,Perversions!" auch ein klassisches Eigentor sein. Denn ganz ohne Promo-Maschinerie dürfte es ein Album, das musikalisch alles andere als außergewöhnlich oder herausragend ist, verdammt schwer haben.
SCORNGRAIN orientieren sich grob am dezent tanzbaren Material der DEATHSTARS, sind dabei aber vor allem im Synthie-Bereich phasenweise noch eine Nummer penetranter. Andererseits wirkt das Ganze im Hinblick auf die klangliche Gesamtkonstellation eine ganze Spur organischer. Die Gitarren sind relativ dynamisch eingeflochten, und auch wenn man sich hier und dort auch an Acts wie PAIN erinnert fühlt, bleiben SCORNGRAIN in erster Linie eine Metal-Combo.
Doch als solche steht man vor den üblichen Tücken des Geschäfts: Wenig Originalität verbaut so manche halbwegs offene Tür, die relativ ideenlosen Beats verderben schneller als erhofft den Spaß, und selbst die melodischeren Phasen von "Utopia.Paranoia.Perversions!" kommen nicht so ganz zum Zug, weil hier großflächig wiedergekäut wird. Ansprechend bleibt daher eigentlich nur die Produktion, die das Ganze ein wenig aus den überdimensionierten Sound-Dokumenten der Mainstream-Konkurrenz heraushebt. Allerdings wird man mit relativ müden Geschichten wie 'Age Of Disgust' oder 'Fade And Vanish' kaum durchstarten können. Von daher macht das "innovative" Konzept des Download-Business hier auch nicht viel Sinn. Denn wer soll schon auf eine ziemlich bescheidene Platte aufmerksam werden, wenn sie schon nicht regulär beworben wird?
Anspieltipps: Bloodrush, Once In Knifetime
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Björn Backes