SCRAP - Scrap
Mehr über Scrap
- Genre:
- Modern Thrash Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Penitentiam Agite
- Block
- Force
- Kangaroo
- Sad Song
"Hilfe, was muß ich mir denn da antun!?" war mein erster Gedanke nach nur wenigen Sekunden Spielzeit der zweiten, selbstbetitelten EP des Brandenburger Quintetts SCRAP. Dieser hielt sich dann auch hartnäckig in meinen Gehirnwindungen während der kompletten Jungfernfahrt im heimischen Player und hinterließ zu guter letzt einen ziemlich faden Beigeschmack. Doch wie so oft, kann es durchaus lohnenswert sein, solchen im ersten Moment zweifelhaft erscheinenden Werken eine zweite Chance zu geben.
Somit beginnt das eigentliche Review dann auch erst hier, da ich mich von Runde zu Runde mehr mit den 5 Songs anfreunden konnte. Größtes Manko war für mich anfangs, eindeutig die doch sehr gewöhnungsbedürftigen, "energischen" (Zitat Info) Vocals von Shouter Schibi, die ich vielmehr unter dem Begriff "Energieverschwendung" abheften wollte, als dem verwendeten Adjektiv beizupflichten. Auch was das Songmaterial an sich betraf, das sich laut Info aus BLACK SABBATH meets PANTERA zusammensetzt und von meiner Seite durch MACHINE HEAD ergänzt wird, war ich nicht allzu angetan, da mir dieses einfach zu gewöhnlich, zu blutarm, schon 1000 mal zuvor gehört, vorkam. Beide Eindrücke relativierten sich allerdings von mal zu mal und mittlerweile bin vor allem von den Songs, bis auf diverse Abstriche - leider spielt die Band durch die Bank mit angezogener Handbremse und die fast in jedem Song eingebauten "psychedelic" Parts tragen ebenfalls nicht unbedingt zur allgemeinen Heiterkeit bei - regelrecht angetan. Speziell "Kangaroo" ist das Highlight der Scheibe! Zugegeben, mit dem Gesang hab ich nach wie vor meine Probleme, gerade bei den ersten beiden Stücken kommt in Sachen Sing-Sang in Verbindung mit der Musik überhaupt gar keine Harmonie auf. Dafür entschädigen diesbezüglich aber "Force" und das bereits erwähnte "Kangaroo" voll und ganz. Weiterhin glänzt die in Eigenregie entstandene EP durch einen bestechenden und äußerst druckvollen Sound, der sich hinter keiner Profiproduktion verstecken muß, sowie diversen Multimedia-Tracks, die als besonderes Schmankerl auf den Silberling gepackt wurden. Im Gegensatz zu den erwähnten Glanzpunkten steht der "Sad Song", ein Bonustrack, auf den ich nicht näher eingehen will - ein Country-Akustik-Etwas - den hätte sich die Band getrost schenken können!
Abschließend die Frage: ist dieses Review zu hart für eine in Eigenregie produzierte Scheibe einer Underground-Band? Ich denke nicht, denn aus Fehlern, genauso wie aus Kritiken lernt man - und gerade für "Unsigned Acts" ist es meiner unbedeutenden Meinung nach wichtig, die schonungslose Wahrheit zu sagen: Denn nur so ist ein Weiterkommen bzw. eine Verbesserung an allen Fronten möglich.
Nichtsdestotrotz sind SCRAP mit Sicherheit keine Band die ihrem Namen all Ehre macht, sondern vielmehr eine hoffnungsvolle und sicher auch talentierte Combo, die allerdings noch viel zu lernen hat!
Anspieltips: Force; Kangaroo
Bandkontakt:
http://www.scrapband.de
Scrap@scrapband.de
- Redakteur:
- Oliver Kast