SCRATCHED SURFACE - Nine Novembers Fall
Mehr über Scratched Surface
- Genre:
- Thrashcore
- Infinity 0.02
- Choke Down
- Break To Arise
- Make Me Clear
- Hold The Lights You Own
- Phoenix
- Not To Breathe
- Worn Out
- The Great Fall
Biederer Thrashcore, dessen merkwürdige Spannungsmomente das Material zerreißen
Ein düsteres Cover, ein ebenso finsterer Titel: Nanu, sind SCRATCHED SURFACE auf ihrem neuen Album von einst belegten Core-Pfaden auf den Düsterheimer-Zug aufgesprungen? Mitnichten, wenngleich das Material auf "Nine Novembers Fall" von einigen kurzen melancholischen Einschnitten geprägt ist und sich alleine dadurch schon vom ständigen Szene-Allerlei abhebt. Doch dies alleine reicht bei weitem nicht aus, um zu diesem frühen Zeitpunkt schon durchzubrechen.
So vielschichtig das Material der neuen Scheibe auch sein mag, so beider sind die meisten Spannungsmomente auf "Nine Novembers Fall". Die Band bemüht sich um einige inhaltlich recht krasse Breaks und entwickelt zwischen den deftigen Riff-Parts einige regelrecht verträumte Passagen, in denen der Rhythmusapparat zum Stillschweigen verdammt wird. Dies mag zwar beim ersten Mal noch interessant sein und steigert in einem Song wie 'Make Me Clear' auch die Spannung, klingt aber schon in einer verhaltenen Nummer wie 'Phoenix' nicht mehr zwingend genug - zumal die Musik trotz ihrer bisweilen exotischen Genre-Elemente schon zu diesem Zeitpunkt vorhersehbar erscheint.
Nach und nach begibt es sich, dass das Material aufgrund der teils recht verkrampften Strukturen zum Stückwerk avanciert. 'Worn Out' macht seinem Namen alle Ehre, 'Hold The Lights You Own' hingegen hängt ziemlich in der Luft, da die einigermaßen guten Ansätze nicht konsequent weiterentwickelt werden. Lediglich in den forscheren Parts kommen SCRATCHED SURFACE richtig zum Zuge, doch ausgerechnet hier klingen sie wie jede andere, x-beliebige Thrashcore-Gruppe und bleiben ein Name unter vielen.
Ziemlich bescheuert eigentlich: Da bemüht sich eine Band redlich, die engmaschigen Limitationen des Genres auszuhebeln und frische Inhalte in den Bandsound zu integrieren, scheint aber bei alld er Risikofreude doch nicht fest entschlossen, das Ding auch kompromisslos durchzuziehen. Diese Unentschlossenheit spiegelt sich schließlich im inkonsequenten Songmaterial wider, welches nur selten überzeugt und die Band in ihrer Entwicklung kaum weiterbringen wird.
Anspieltipps: Break To Arise, The Great Fall
- Redakteur:
- Björn Backes