SCRATCHED SURFACE - Nine Novembers Fall
Mehr über Scratched Surface
- Genre:
- Metalcore / Nu Metal
- Label:
- Dr. Music/ Rough Trade
- Release:
- 04.07.2008
- Infinity 0.02
- Choke Down
- Break To Arise
- Make Me Clear
- Hold The Lights You Own
- Phoenix
- Not To Breath
- Worn Out
- The Great Fall
Brachial und dennoch voller Gefühl: So lässt sich die Musik von SCRATCHED SURFACE kurz und knapp beschreiben. Die Schwaben haben ein fantastisches Debüt für Freunde moderner Metal-Klänge geschaffen.
Es existiert besonders bei traditionsbewussten Metal-Heads oft das Klischee, das moderner Metal im Prinzip immer gleich klingt und deswegen abzulehnen ist. Menschen mit solchen Vorurteilen werden sich bei SCRATCHED SURFACE bestätigt finden. Denn beim oberflächlichen Hören vereint die junge Truppe aus Göppingen im Schwabenland all die typischen Stilelemente vieler moderner Krach-Bands: Hardcore-Anleihen vermischt mit Death-Metal, dazu eine Prise Thrash Metal á la MACHINE HEAD und ein ausdauernd kreischender Schreikopf als Sänger. Doch wird diese verkürzte Sicht dem "Nine Novermber Falls"-Debüt von SCRATCHED SURFACE nicht gerecht. Denn das Quintett setzt zwar auf bewährte Muster aus dem SLIPKNOT-Gemischwarenladen, mixt sie aber so ansprechend, dass sie durchaus eigenständig klingen. Und dabei rocken wie Berserker.
Da ist schon die exzellente Gitarrenarbeit: Die hintergründigen Melodien, die beispielsweise in dem Abschlusskracher 'The Great Fall' zu hören sind, lassen schon fast schwedische Erregungszustände aufkommen. Doch nicht nur filigran klingen SCRATCHED SURFACE, sondern auch verdammt hart. 'Phoenix' ist dafür ein Beweis, das vertrackte Schlagzeuggehämmer in dem Song kommt als Bonus dazu. Oder hört so eine Nummer wie 'Break To Arise', dessen Refrain derart aggressiv aus den Boxen wütet, dass es eine Offenbarung ist. Einen weiteren Bonuspunkt erhalten SCRATCHED SURFACE schließlich dafür, dass sie keine Scheuklappen kennen: Zwei ihrer neun Songs haben sie zusammen mit dem END OF GREEN-Frontmann Michelle Darkness aufgenommen, 'Make Me Clear' und besonders 'Hold The Lights You Own' überraschen daher auch mit ruhigeren Zwischenparts, die sich aber hervorragend in den Sound dieser grandiosen Band einpassen. Sie klingen einfach frisch, unverbraucht, haben den Sinn für spannende Arrangements schon jetzt entdeckt. Wer also eine junge und hungrige Band aus Deutschland für sich entdecken möchte, kann hier nichts falsch machen, zumal der Sound aus der kundigen Hand von Andy Classen stammt und entsprechend glasklar aus den Boxen fluscht. Eine Bombe, die rund 35 Minuten lang zündet!
Anspieltipps: Break To Arise, Hold The Lights You Own
- Redakteur:
- Henri Kramer