SCREAM IN DARKNESS - Scream In Darkness
Mehr über Scream In Darkness
- Genre:
- Death / Thrash Metal
- Take a Look Forward
- Scream in Darkness
- Other World
- Forever Together
- Killed You
- No Sense
- Memento Mori
- Revenge
- The Dream
Im ehemaligen Ostblock war der Heavy Metal schon immer existent, wenn auch jahrelang nur im Untergrund und das unter nicht gerade angenehmen Bedingungen für Fans und Musiker. Doch in den letzten Jahren hat sich zum Glück für die sehr imposante Szenerie diesbezüglich sehr viel geändert, sodass Bands aus jener Region nun auch endlich über die Landesgrenzen hinaus drängen können, um auf der ganzen Welt ihre Klänge verbreiten zu können. Ohne mich hier in irgendeiner Form politisch betätigen zu wollen, so sei mir doch die Anmerkung gestattet, dass die Globalisierung sehr wohl auch ihre positiven Aspekte hat.
SCREAM IN DARKNESS nennt sich eine noch recht junge russische Formation, die aus dem Großraum Moskau stammt und nach einem, ebenso selbstbetitelten Demo im Jahre 2005, seit dem letzten Jahr mit ihrem ersten Langeisen auf dem Markt ist. Das Quartett offeriert uns darauf heftigsten Thrash Metal in Kombination mit melodiösem Death Metal und weiß damit zu beeindrucken. Stilistisch legen sich die Russen jedoch ganz und gar nicht auf Einflüsse fest, sodass man neben alten Helden aus der Bay Area auch brachialen Thrash der SLAYER-Schule und moderne Death-Metal-Klänge aus Schweden im Verlauf der Spielzeit vernehmen kann.
Vor allem das Gitarrenspiel von Max Krukov kann die alte Schule nicht verheimlichen, der gute Max schüttelt ein gelungenes Riffkonstrukt nach dem anderen aus dem Ärmel und ist seinen Idolen spieltechnisch schon recht nahe. Hinsichtlich des Tempos verstehen es SCREAM IN DARKNESS sehr gut zu variieren, wobei der Up-Tempo-Bereich zwar ihr Metier bleibt, dieser allerdings immer wieder verlassen wird und durch die verlangsamten Passagen jede Menge Abwechslung ins Spiel kommt. Melodien gibt es ebenso zur Genüge, diese prägen sich rasch in den Gehörgängen ein und harmonieren perfekt mit dem energiereichen Vortrag, wodurch sich ein recht positives Gesamtbild ergibt.
Zu bemängeln gibt es an dieser Scheibe an und für sich nur den Gesang, denn dieser ist ziemlich schwach ausgefallen. Ich habe überhaupt kein Problem damit, dass Bands in ihrer Muttersprache vortragen, ganz im Gegenteil, ich finde, dass manche Formationen dadurch erst ihren Reiz erhalten und war wegen der gesamten Aufmachung dieser Scheibe und den Texten, die im Booklet in kyrillischer Schrift abgebildet sind, sehr gespannt, wie sich derlei harsche Klänge in russischer Sprache anhören würden. Aber Alexey Bolshakov schafft es mit seiner Stimme, die ausschließlich in tiefsten Regionen angesiedelt ist und dabei leider nicht wirklich überzeugen kann, nicht ganz das Niveau der Songs zu halten. Texte sind bei seinem Gegrunze mitunter nur nur schwer zu verstehen, weshalb sich SCREAM IN DARKNESS damit trotz vorzüglicher Instrumentalarbeit ein Eigentor geschossen haben und dadurch mit ihrem Debüt wohl noch nicht großartig international reüssieren werden können.
Sorry Jungs, aber besserer "Gesang" wär' schon was Feines gewesen, zumal unzählige Death-Metal-Growler vorexerzieren, wie man auch in diesen Gefilden beeindruckende Vokalarbeit leisten kann.
Anspieltipps:
Scream In Darkness, Killed You, Memento Mori
- Redakteur:
- Walter Scheurer