SCREAM MAKER - Land Of Fire
Mehr über Scream Maker
- Genre:
- Melodic Metal / Power Metal / Melodic Hard Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Frontiers Music s.r.l.
- Release:
- 14.07.2023
- Perpetual Burning
- Can't Stop The Rain
- Everybody Needs Illusions
- Zombies
- A Nail In The Head
- The Rider
- Dark Side Of Mine
- Way To The Moon
- Land Of Fire
- See The Light
- Below
Melodischer Heavy Metal mit Stärken im Songwriting und in der musikalischen Darbietung.
Das polnische Quintett SCREAM MAKER beehrt uns mit seinem vierten Album "Land Of Fire". In den letzten Jahren haben sich die Warschauer Mannen eine ansehnliche Fanbasis erspielt und live bereits für etliche namhafte Acts eröffnet. Da ist es nur folgerichtig, dass der aktuelle Langspieler nicht mehr in Eigenregie vertrieben wird, sondern bei Frontiers Music s.r.l. erscheint, den Spezialisten für melodische Klänge.
Und melodisch geht es zu im Hause SCREAM MAKER. Melodic Metal, der europäischen Tradition verpflichteter Power Metal und Melodic Hard Rock wurden zu einer druckvollen Legierung mit Substanz und Qualität verschmolzen und in eine ansprechende Form gegossen. 'Dark Side Of Mine' ist in den Strophen ferner vom Modern Metal beeinflusst. Herausragend ist das Gitarrenduo Michał Wrona und Bartosz Ziółkowski, das mit exquisitem und harmonischem Spiel zu begeistern weiß. Auch Sänger Sebastian Stodolak macht seine Sache ausgesprochen gut, überzeugt in allen Tonlagen und verfügt über Kraft und Ausdruck.
Nun komme ich nach dem verdienten Lob besser gleich zu zwei Kritikpunkten, die eine höhere Wertung verhindert haben, was aber einzig und allein an meinen persönlichen Vorlieben bzw. Abneigungen liegt. Leider überzieht der knallende Drumsound meine zarten Ohrmuscheln nicht – wie bei einer melodischen Grundausrichtung erhofft – während der Dauer des Albums mit schimmerndem Perlmutt, sondern sorgt eher für Hautirritationen. Das ist schade, denn das Schlagzeugspiel ist variabel und hat einige interessante Fills zu bieten. Der zweite Punkt ist lyrischer Natur: Ich mag es partout nicht, wenn eine Textzeile penetrant wiederholt wird. Ein Stück wie das im Stil von T Bone Burnett beginnende 'Zombies', welches diese Unsitte geradezu zelebriert, zermürbt mein Nervenkostüm im Nullkommanichts und nominiert sich daher auch bald selbst als Skip-Kandidat.
Aber zum Glück hat "Land Of Fire" auch einige starke Songs zu bieten. Ist das Klangbild sehr modern angelegt, so verraten die Kompositionen den Einfluss großer britischer Bands wie IRON MAIDEN, SAXON oder auch JUDAS PRIEST, was definitiv ein Qualitätsmerkmal ist. Auch der Vergleich mit PRIMAL FEAR, den unser Chef Marcel bei seiner Besprechung des Drittwerks "Bloodking" gezogen hat, ist zutreffend. 'Perpetual Burning' startet im Midtempo und fügt jeweils beim Erklingen des gelungenen Refrains eine Spur mehr Druck hinzu. 'Can't Stop The Rain' erhöht das Grundtempo, streut einige Breaks ein und landet aufgrund des eingängigen Refrains bei einem waschechten Gute-Laune-Song. 'Everybody Needs Illusions' ist im Genre Melodic Hard Rock unterwegs, was SCREAM MAKER auch gut zu Gesicht steht. 'A Nail In The Head' lehnt sich stilistisch gar an den klassischen US Metal an, hat andererseits aber auch klar formulierte MAIDEN-Vibes. Das ist übrigens meiner Meinung nach der stärkste Track des Albums. Die höhere Tonlage meistert Sebastian Stodolak hervorragend.
Wer mit der oben gegebenen Stilbeschreibung etwas anfangen kann und sich nicht an einem modernen Drumsound stört oder diesen vielleicht sogar genießt, sollte in "Land Of Fire" unbedingt reinhören. Qualität hat das Album allemal.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jens Wilkens