SCREAM SILENCE - Apathology
Mehr über Scream Silence
- Genre:
- Gothic Rock
- Label:
- Plainsong Records / Alive
- Release:
- 14.11.2008
- The Faint
- Counterfeit
- Apathy
- Above And Within
- Downfallen
- Their Bleakest Sun
- Athanasia
- And This Is What We Left Behind
- Killing Essay
- The Antagonist
- Euphoria
Die Berliner Düsterkiste liefert den perfekten Soundtrack für lange, melancholische Winterabende.
Nur anderthalb Jahre ist es her, dass SCREAM SILENCE mit dem Album "Aphelia" ihren Fankreis vergrößern konnten. Nun steht bereits der siebte Longplayer der Berliner Gothic-Rock-Combo an, der pünktlich zum zehnjährigen Bestehen des Quintetts erscheint. Das neue Werk hört auf den Namen "Apathology" - ein Wortspiel aus den englischen Begriffen "apathy" und "apology" - und bereits das schön gestaltete Cover lässt erahnen, dass die Band auch mit diesem Album wieder melancholische Wege einschlagen wird.
Genau so ist es dann auch; SCREAM SILENCE präsentieren, was sie eben am besten können: melancholische Synth-Klänge bei denen hier und da einmal Gitarren aufblitzen, das Ganze getoppt von der fragil-gefühlvollenStimme von Sänger Hardy Fieting. Man merkt deutlich, dass die Fünf ihren Stil gefunden haben und wissen, was die Fans von ihnen hören wollen. Böse Zungen könnten nun natürlich behaupten, dass die Band auf der Stelle treten würde, doch so einfach ist das ganze dann auch wieder nicht, denn auch wenn die Berliner aif "Apathology" die gleiche Schiene wie bereits bei "Aphelia" fahren, so nehmen sie hier und da doch immer wieder Abzweigungen, die bisher von der Band unbefahren blieben. Es gibt mehr Tempowechsel als je zuvor, doch die eigentliche Weiterentwicklung findet man nicht im musikalischen Bereich, sondern stattdessen beim Songwriting. Dieses ist viel sicherer und punktgenauer geworden; man sieht deutlich, das hier alte Hasen am Werk sind. Bereits der Opener 'The Faint' besticht durch die düster-melancholische Atnosphäre, die sich wie ein roter Faden durch alle elf Tracks des Silberlings zieht. Der Folgetrack 'Counterfeit' stellt dann auch sogleich klar, dass Hardy nicht nur herzzereißend leiden kann, sondern seine Stimme auch härtere Stücke eindrucksvoll zu präsentieren weiß. Die meisten Kompositionen sind im Mid-Tempo-Bereich angesiedelt, hier und da gibt es dann Ausflüge in leicht härtere Gefilde, und natürlich dürfen auch Gänsehautballaden wie zum Beispiel 'Downfallen' nicht fehlen.
Mit "Apathology" schlagen SCREAM SILENCE zwar in die gleiche Kerbe wie zuletzt, können diese somit aber vertiefen und sich weiterhin als Top-Act der deutschen Gothic-Szene etablieren. Wer mit dieser Art Mucke noch nie etwas anfangen konnte, der wird auch mit diesem Album nicht bekehrt werden, doch die große Fangemeinde der Berliner wird das Werk mit offenen Armen empfangen und sich die dunklen Wintertage auf melancholische Weise versüßen lassen. Happy Birthday, SCREAM SILENCE. Auf die nächste Dekade!
Anspieltipps: Downfallen, The Faint, Counterfeit, Their Bleakest Sun
- Redakteur:
- Ricarda Schwoebel