SCREAM SILENCE - Scream Silence
Mehr über Scream Silence
- Genre:
- Gothic Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Out Of Line
- Release:
- 24.02.2012
- Wayfare
- One
- New Blood
- Dreamer's Court
- Blushed
- In These Words
- Surd
- Horizons
- Downside
- Days Of Yore
- Solitude
- Cocoon
Bedächtig, ruhig, teilweise ermüdend.
SCREAM SILENCE sind womöglich das Aushängeschild der deutschen Gothic-Rock-Szene, vielleicht nicht übergreifend erfolgreich, doch qualitativ bis dato immer über jeden Zweifel erhaben. Dass sich dieser Umstand einmal ändern würde, war dementsprechend nicht abzusehen, ist aber auf der selbst betitelten neuen Platte leider Realität. SCREAM SILENCE schalten einen weiteren Gang zurück, präsentieren sich noch introvertierter und machen die flächendeckende Stille auf "Scream Silence" zum Programm.
In den Anfangstakten ist die Epik zwar noch sehr angenehm, zumal die Band ihre Noten auch mit bittersüßen, schleppenden Melodien verfeinert, doch auf lange Sicht schleichen sich immer deutlicher Ermüdungserscheinungen in den Sound ein, die sich vor allem in ganz langsamen Stücken wie 'Surd' und 'Cocoon' manifestieren. "Scream Silence" ist in vielen Passagen von einer relativen Gleichförmigkeit gezeichnet, die in den dezent schwungvollen Songs zwar erträglich bleibt, ab und zu aber auch in einer Lethargie endet, die fast schon einschläfernde Wirkung hat.
Selbst wenn die getragenen Flächen in 'Dreamer's Court' und 'New Flood' irgendwo auch ihre Vorzüge haben, wird es auf Dauer immer anstrengender, die fast schon hypnotischen Arrangements als aufregend zu erachten. Stark sind SCREAM SILENCE daher eigentlich nur, wenn ein kleines bisschen Leben in die Songs einkehrt, so etwa in 'Blushed' und 'Days Of Yore', die positiv aus dem herausstechen, was man irgendwann als Einerlei wahrnimmt. Was einst bewegend und betörend klang, hat seinen Reiz in der dauerhaften Traurigkeit, die "Scream Silence" ausstrahlt, größtenteils verloren und bringt die Kapelle in eine Einbahnstraße, die gefühlsmäßig und musikalisch bei weitem nicht mehr so überzeugend ausgefallen ist, wie die bisherigen Werke der deutschen Gothic-Rocker.
Insofern muss man SCREAM SILENCE leider einen Rückschritt attestieren, der sich in erster Linie darin begründet, dass die neue Scheibe in ihrer Lethargie zu ersticken droht. Und auch wenn die Band immer noch über dem Durchschnitt agiert, ist "Scream Silence" nicht das empfehlenswerte Album, das man sich pro forma bereits erhofft hatte.
Anspieltipps: Blushed, Days Of Yore
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes