SCUMBAG MILLIONAIRE - All Time Low
Mehr über Scumbag Millionaire
- Genre:
- Garage Punk / Rock'n'Roll
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Suburban Records
- Release:
- 22.09.2023
- A-Bomb
- You Gimme Nothin'
- All Time Low
- Strung Out On Cash
- Through Hell And Fire
- Devil Street
- I'm So Bored
- Demon Blood
- Nightmare
- Let's Get Outta Here
- Bye Bye
- Cannon On The Loose
- Hellbound
- Big City Rumble
Herrlich schmutziger und rasanter Punk'n'Roll aus Schweden.
Schweden und Punkrock, das ist schon seit vielen Jahren eine gute Kombination. Und auch die Göteborger SCUMBAG MILLIONAIRE bilden hier keine Ausnahme, denn mit seinem Garage-Rock-Punk-Gebräu ist der Vierer in den Fußstapfen so bekannter Kollegen wie BACKYARD BABIES oder TURBONEGRO unterwegs. Gegründet wurde das Quartett bereits 2014 und hat mit "Speed" und "Poor And Infamous" bisher zwei Studioalben vorgelegt, denen nun mit "All Time Low" ein drittes Langeisen zur Seite gestellt wird.
Musikalisch macht der Vierer dabei seinem Namen alle Ehre, denn schon ab den eröffnenden Sekunden des Openers 'A-Bomb' kann man angesichts des räudigen Rock-Abrisses praktisch die dreckige Garage, in der diese wilde und ungestüme Musik erdacht worden sein muss, vor dem geistigen Auge sehen. Dabei wird hier aber nicht etwa nur sinnlos drauflos gehauen - dank einer guten Prise Rock'n'Roll haben sämtliche Tracks auch immer einen guten Groove, der nicht nur zum Pogo oder Kopfschütteln einlädt, sondern auch das Tanzbein reichlich unkontrolliert zucken lässt. Bei den schön eingeflochteten Lead-Gitarren und dezenteren Klangtexturen höre ich dabei sogar das OASIS-Frühwerk heraus, was die Nummern noch einmal vielschichtiger werden lässt.
'Strung Out On Cash' wagt dann sogar komplett den Sprung in den Rock-Sektor und zitiert munter THE HELLACOPTERS, wobei der Track vor allem dank einer tollen Hookline und einprägsamen Gitarrenmelodien zum Volltreffer reift. Wenig überraschend erreichen die Schweden aber sogar noch einmal ganz neue Höhen, wenn sie ohne Rücksicht auf Verluste drauflos rocken und das Tempo in 'Demon Blood' mächtig anziehen. 'Nightmare' schlägt in die gleiche Kerbe, wobei hier vor allem der herrlich heisere Gesang und die vielen verschiedenen melodischen Schichten für Wiederekennungswert sorgen, während die Gitarren und der Bass den Song wuchtig nach vorne peitschen. Gerade in diesen hochgradig ungestümen Mometen erinnert mich der Vierer dabei sogar an die norwegischen Eulenverehrer von KVELERTAK, die durchaus auch für diesen herrlich abgedrehten Abriss namens 'Nightmare' hätten verantwortlich sein können. Unerwähnt bleiben sollte übrigens auch die herrliche Bass-Produktion nicht, denn der Tieftöner donnert einfach nur wunderbar knurrig aus den Boxen und liefert das stabile Fundament für den SUMBAG MILLIONAIRE-Galopp.
Folglich kann ich mich eigentlich auch so kurz und kompakt fassen, wie es die Jungs in den vierzehn Songs, die selten einmal die 3-Minuten-Marke knacken, ebenfalls tun: Wer auf flotten Punk, Garagen Rock und wirklich schmutzigen Rock'n'Roll steht, muss SCUMBAG MILLIONAIRE definitiv ein Ohr schenken. Ja, noch nicht jeder Song ist ein Volltreffer auf "All Time Low" und etwas mehr Abwechslung hätte es auch sein dürfen, doch abgesehen davon macht die Platte einfach so viel Spaß, dass ich 8,5 Zähler vergeben muss. Viel fehlt den Göteborgern nämlich nicht, um in der ersten Punk'n'Roll-Liga mitzuspielen.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs